
EnBW äußert sich zum Vorfall beim Kernkraftwerk Philippsburg
Karlsruhe (pm/ij) Die EnBW Kernkraft GmbH (EnKK) hat das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg darüber informiert, dass im Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg (KKP 2) im Dezember 2015 eine Wiederkehrende Prüfung an Messeinrichtungen des Strahlenschutzes von einem hierfür zuständigen Mitarbeiter eines externen Dienstleisters offenbar nur vorgetäuscht worden ist.
Wie es weiter in der Mitteilung heißt, habe die EnKK den Sachverhalt bei der Aufbereitung eines Meldepflichtigen Ereignisses selbst aufgedeckt und sich am 5. April 2016 unmittelbar an das Ministerium gewendet.
Es wurde eine Untersuchung eingeleitet. Dabei wurde festgestellt, dass der gleiche Mitarbeiter vermutlich sieben weitere Wiederkehrende Prüfungen an vergleichbaren Einrichtungen ebenfalls nur vorgetäuscht hat. Rechtliche Schritte gegen den Mitarbeiter werden geprüft.
Die EnKK wird den Sachverhalt umgehend und umfassend aufklären. Dem Ministerium wurde bereits zugesichert, ähnlich einzuordnende Wiederkehrende Prüfungen systematisch zu untersuchen sowie Maßnahmen einzuleiten, die ein solches Fehlverhalten Einzelner ausschließen. Die EnKK steht ohne Einschränkung zu ihrer Gesamtverantwortung als Betreiber von KKP 2 und wird deshalb die relevanten internen Abläufe sehr kritisch prüfen und verbessern, um solche Verfehlungen in Zukunft auszuschließen.
Die Funktionstüchtigkeit der betroffenen Messeinrichtungen war und ist gewährleistet, heißt es von Seiten der EnBW weiter. Dies konnte durch frühere und spätere korrekt durchgeführte Prüfungen sowie durch weitere Indikatoren nachgewiesen werden. Die Messeinrichtungen werden im Bereich der radiologischen Überwachung eingesetzt.
Das regelmäßige Prüfen aller Systeme, Komponenten und Einrichtungen ist Standard in einem EnBW-Kernkraftwerk. Die Häufigkeit der Prüfungen und die Art ihrer Durchführung sind genau festgelegt und mit der Aufsichtsbehörde abgestimmt.
Der Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg wurde am 8. April 2016 zur jährlichen Revision planmäßig vom Netz genommen.