
KIT: Innovative Konzepte für Menschen mit Seheinschränkungen
Karlsruhe (pm/vg) Das Studienzentrum für Sehgeschädigte (SZS) des Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat ein neues „Accessibility Lab“ für Forschung, Lehre und Service eingerichtet.
Das Accessibility Lab verbindet Forschung, Lehre und Service rund um unterstützende Technologien, barrierefreie Informationszugänge und angepasste Arbeitsumgebungen für blinde und sehbehinderte Menschen. Laut dem KIT hat eine Spende von Unternehmer Stefan Quandt den Aufbau des neuen Testlabors ermöglicht. „Das neue Accessibility Lab des Studienzentrums für Sehgeschädigte baut Barrieren ab und stärkt die Forschung: Studierende mit Sehbeeinträchtigungen erhalten jetzt ein noch besseres Arbeitsumfeld. Zugleich können sie sich mit ihren Kenntnissen und Erfahrungen in die Erforschung und Entwicklung neuer Assistenztechnologien einbringen – davon profitieren alle Beteiligten. Ich freue mich, mit meiner Förderung das SZS in seiner Rolle als Innovationstreiber stärken zu können“, sagt der Unternehmer Stefan Quandt, ein Alumnus des KIT.
Das Accessibility Lab des SZS verfügt unter anderem über ein Drucklabor, ein Testlabor für Forschung und Entwicklung sowie Möglichkeiten, angepasste Arbeits- und Laborumgebungen aufzubauen. „Die Spende von Stefan Quandt ermöglicht uns, neueste Geräte anzuschaffen, beispielsweise 3D-Drucker mit verschiedenen Drucktechniken“, berichtet der Leiter des SZS, Professor Rainer Stiefelhagen.
Die Forscher am KIT entwickeln Navigationslösungen sowie Kamerasysteme zum Erkennen von Objekten und Hindernissen, sowie einen Vibrationsgürtel, der Blinde bei der Orientierung unterstützt. Außerdem wird im Accessibility Lab unter anderem an Steuerungs- und Nutzungskonzepten für flächige Brailledisplays – Ausgabegeräte für die Blindenschrift Braille – gearbeitet.
Auch ganze Labor- und Arbeitsumgebungen für Studierende mit Seheinschränkungen können simuliert werden, um sie individuell anzupassen und barrierefrei nutzbar zu machen. Dazu werden beispielsweise Messgeräte mit Sprachausgabe so vorbereitet, dass sie von blinden und sehbehinderten Studierenden in naturwissenschaftlichen Fächern wie der Physik und Chemie eingesetzt werden können.