So viele Prostituierte arbeiten in Karlsruhe!

Karlsruhe (pm/pas) Benutzte Kondome an Gartenzäunen, Streitigkeiten und Beleidigungen: Die Prostitution und vor allem die Straßenprostitution hat sich in den vergangenen Wochen zu einem Aufregerthema in der Fächerstadt entwickelt. Heute beschäftigt sich der Gemeinderat gleich doppelt damit – unter anderem werden konkrete Zahlen vorgelegt.

Etwa 900 verschiedene Prostituierte waren 2013 in Karlsruhe aktiv, so die Feststellung der Arbeitsgemeinschaft „Rotlicht“ der Polizei – allerdings nicht gleichzeitig und nur zu einem geringen Teil auf der Straße. 88 waren es im vergangenen Jahr insgesamt. Die Beamten schätzen, dass je nach Wetter etwa 20 bis 25 Frauen auf den Straßenstrich gehen. Sieben verschiedene Standorte seien bekannt, heißt es aus der Stadtverwaltung. Und genau darin liegt aktuell offenbar das Problem.

In den vergangenen Monaten habe das Beschwerdeaufkommen erheblich zugenommen. Insbesondere die Begleitumstände wie Vermüllung, subjektiv empfundene oder tatsächliche Belästigungen, Streitigkeiten innerhalb der Szene, aber auch das Erscheinungsbild der Prostituierten führten immer wieder und verständlicherweise bei der Bevölkerung auf Unverständnis, heißt es in einer Antwort der Verwaltung auf eine Anfrage der Fraktion Gemeinsam für Karlsruhe (GfK).

CDU beantragt Anpassung der Sperrbezirke

Um dem entgegenzuwirken fordert die CDU-Fraktion eine „Anpassung der ausgewiesenen Sperrbezirke“ und eine „Überwachung der Einhaltung“. Diskutiert wird das Thema heute im Gemeinderat, die Stadtverwaltung drückt aber schon jetzt auf die Bremse: „Auch innerhalb der Verwaltung wird die Frage nach der Aktualität der geltenden Sperrbezirksverordnung bereits gestellt. Eine intensive Behandlung oder abschließende Beantwortung dieser Fragestellung ist jedoch noch nicht erfolgt“, heißt es in einer Stellungnahme zum Antrag. Die Verwaltung empfehle, vor einer Beschlussfassung eine verwaltungsinterne Arbeitsgruppe zu beauftragen.

Ganz so einfach ist die Anpassung des Sperrbezirks ohnehin nicht zu bewerkstelligen. Eine Änderung der entsprechenden Verordnung kann nicht vom Gemeinderat allein beschlossen werden, sondern muss erst beim Regierungspräsidium Karlsruhe beantragt werden. Mit einer Entscheidung, die die Situation in naher Zukunft verändert, ist also in der heutigen Gemeinderatssitzung nicht zu rechnen.

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