Region
Fachkräftemangel in Kitas spitzt sich zu
Nur jede vierte Kita im Land erreicht den empfohlenen Betreuungsschlüssel. Die Anzahl der Fachkräfte in den Kitas nimmt weiter ab. Das zeigt eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung zum Thema Frühkindliche Bildungssysteme. Stattdessen kommen immer häufiger Mitarbeitende ohne pädagogische Ausbildung oder Auszubildende zum Einsatz, um den Fachkräftemangel zu überbrücken.
Hannah Binder von der Gewerkschaft ver.di weist auf die Auswirkungen hin:
„Die sinkende Fachkraftquote gefährdet Kinder und führt dazu, dass Fachkräfte den Beruf verlassen. Das hat Auswirkungen auf die Qualität der Betreuung und die Verlässlichkeit des Angebots.“
-Zitat Hannah Binder, Ver.di
Auch der Verband Bildung und Erziehung (VBE) spricht sich für schnelles Handeln aus. Laut dem VBE-Vertreter Gerhard Brand sei die Belastung der verbleibenden Fachkräfte mittlerweile so hoch, dass immer mehr den Beruf wechseln.
„Qualität in der frühkindlichen Bildung muss gewährleistet werden. Wir brauchen klare Zielmarken und Strategien, um die Kita-Landschaft zu sichern.“
-Zitat Gerhard Brand, VBE-Vertreter
Die Studie zeige, dass der Einsatz von weniger qualifiziertem Personal die Belastung der Fachkräfte weiter verstärkt. Gewerkschaften und Verbände fordern deshalb bessere Arbeitsbedingungen, mehr Ausbildungsplätze und eine stärkere finanzielle Unterstützung von Bund, Ländern und Kommunen. Wie die Politik auf diese Forderungen reagieren wird, bleibt abzuwarten.