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      Lars Notararigo

      Region

      Nach VW-Krise: Wie besorgt ist die IG Metall Gaggenau um Mercedes Benz?

      Region (ln) Wie groß die Angst vor einer Werkschließung sein kann, sah man vor nicht allzu langer Zeit beim Michelinwerk in Karlsruhe. Nun könnten mit der VW-Krise neue bundesweite Schließungen und damit verlorene Arbeitsplätze bevorstehen. Die Region selbst betrifft das nicht. Doch die Probleme, die zur VW-Krise führten, sind auch bei Mercedes als relevanten Konzern in Baden nicht unbekannt. Wie reagieren der Konzern und auch die Gewerkschaften auf die VW-Krise? Und wie sorgen sie dafür, dass sich die Bedrohung der Arbeitsplätze hier nicht wiederholt?

      Es genügt „VW“ in eine Suchmaschine einzugeben und in der Nachrichtensektion überschlagen sich die Meldungen über Gewinneinbrüche und Krisen. Werkschließungen, bereits jetzt im Gespräch. Und da zu wenige E-Autos und schwächer werdende Positionen auf dem Weltmarkt auch dem Rest der deutschen Auto-Branche nicht fremd sind, steigt die Besorgnis, ob Mercedes Benz krisensicher ist. Gerade als wichtiger Arbeitgeber in der Region und dem Rest Baden-Württembergs. Die IG Metall zeigt sich dahingehend optimistisch. Gerade in Bezug auf das Truck Werk in Gaggenau oder das PKW-Werk in Rastatt.

      Herbon kritisiert die möglichen Werkschließung bei VW als Managementfehler, für die Beschäftigte zahlen müssen. Betont, aber auch deutlich, dass die Situation bei Mercedes eine andere ist. Dieser Meinung ist auch Mercedes Benz. Laut Angaben eines Sprechers sind die Herausforderungen, die bei VW in die Krise führten, beim sternverzierten Konkurrenten gut in den Griff zu kriegen. Unter anderem der deutliche Stellungsverlust in Ostasien, insbesondere China.

      „Die Mercedes-Benz Cars erzielte im dritten Quartal einen stabilen Absatz – trotz Modellwechseln, eines herausfordernden Marktumfeldes und eines harten Wettbewerbs, insbesondere in China. Wir optimieren ständig unser Produktionsnetzwerk, um im optimalen Betriebspunkt zu arbeiten, und nutzen die verfügbaren Flexibilitätshebel, um auf Nachfrageschwankungen zu reagieren.“

      – Mercedes Benz Group

      Über ein eher hypothetisches Überschwappen der VW-Krise hinaus, haben die IG Metall und Mercedes Benz gerade auch andere Konfliktpunkte. So befindet sich die Gewerkschaft in großen Teilen des Landes im Warnstreik. Nicht nur bei Auto-, sondern auch bei Elektro- und Maschinenbaukonzernen. Hier in der Region wird zum Beispiel das Mercedes-Truckwerk in Gaggenau bestreikt. Gründe hierfür, die Forderung nach einer schnelleren und effizienteren Tarifanpassung gemessen an den derzeitigen Lebenserhaltungskosten. Firmen- und Branchenübergreifend.

      Momentan gelte es also, sich auf sehr viel unmittelbarere Probleme zu konzentrieren. Sollten die morgigen Verhandlungen scheitern, sei eine größere Streikwelle zumindest nicht ausgeschlossen. Oberstes Gebot für Herbon: Das Mitbestimmungsrecht der Angestellten bewahren und die Firmen durch gute Arbeitsbedingungen am Laufen halten. Für ihn führe Mitbestimmungsrecht auch dazu, dass sich die Krisennachrichten nicht überschlagen, wenn man ‚Mercedes‘ in eine Suchmaschine eingibt.

       

       

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