Suchtprävention mal anders
Baden-Baden (pm) Vor 500 Schülern der siebten bis zehnten Klassenstufe spielte das Forumtheater „Wilde Bühne“ aus Stuttgart im Lichtentaler Löwensaal gegen Sucht und Ausgrenzung. Ehemalige Drogenabhängige spielten provozierende Szenen aus der Lebenswelt der Jugendlichen und luden zum Diskutieren und Mitspielen ein.
Es ging dabei um Ausgrenzung, Cannabiskonsum und was nehme ich aus Freundschaft selbst in Kauf. Diskutiert wurden Regeln, Konsequenzen und Verhaltensweisen der Erwachsenen bei Konflikten. Nicht zu kurz kamen Themen wie Autofahren und Alkohol, Suchterkrankung und wo kann ich mir Hilfe holen.
In gespielten Alltagssituationen erkannten die Jugendlichen Zuschauer sich selbst. Sie konnten Partei ergreifen, diskutieren und neue Lösungsmöglichkeiten auf der Bühne ausprobieren. Die Schauspieler improvisierten zusammen mit Mitspielern aus dem Publikum einzelne Szenen neu.
Mit Spannung und viel Spaß verfolgten die Schüler wie ihre Mitschüler in die Rolle des Probanden schlüpften und ihre Ideen schauspielerisch umsetzen. Ernst und still wurde es, als die Jugendlichen nach der Aufführung Fragen an die Schauspieler über deren ehemaliges Leben als Drogenabhängige stellten. Auf die Frage einer Schülerin, wie Drogen wirken, antwortete einer der Schauspieler: „Wie Drogen wirken, ist schlecht zu beschreiben. Das Fiese ist, das sie wirken und sie geben dir etwas. Gleichzeitig weißt Du, dass das nicht echt ist. Man füllt etwas mit der Droge auf, was man nicht hat. Irgendwann schämte ich mich, packte nichts mehr, war abhängig. Ich musste mich entscheiden: entweder für die Droge, somit den Tod oder für das Leben.“