AfD kritisiert geplanten Moscheebau
Karlsruhe (pm/da) Die Karlsruher AfD lehnt den von Ditib geplanten Neubau einer Moschee in der Karlsruher Oststadt ab. Nach Ansicht des Bundestagsabgeordneten Marc Bernhard geht es bei der geplanten Moschee nicht um Religionsfreiheit, sondern um ein überregionales Ditib-Zentrum und die Demonstration von Macht. Der AfDler verweist auf die enge Verflechtung von Ditib mit der Türkei.
,,Ditib wird durch die türkische Regierung kontrolliert und finanziert. Der Prediger ist türkischer Beamter, gebunden an die Weisungen der türkischen Religionsbehörde und somit der türkischen Regierung“, so Paul Schmidt, AfD-Stadtrat in Karlsruhe. Seiner Ansicht nach geht es auch darum, die liberal gesinnten türkischstämmigen Mitbürger Karlsruhes vor dem ,,reaktionären sunnitischen Islam“ zu schützen, den der türkische Präsident Erogan für seine Machtpolitik missbrauche.
Ditib plant auf seinem Gelände Moschee-Neubau
Heute war bekannt geworden, dass der islamische Dachverband Ditib 2018 auf seinem eigenen Grundstück mit dem Bau einer Moschee in der Karlsuher Oststadt beginnen möchte. Einem Bericht des SWR zufolge soll die Moschee ein 35-Meter hohes Minarett haben und für 700 Menschen Platz bieten. Wie ein Sprecher von Ditib dem SWR sagte, werde der Bauantrag möglicherweise noch in diesem Jahr gestellt. Bereits im letzten Jahr hatte es Pläne für den Bau einer repräsentativen Großmoschee gegeben. Nach heftiger Kritik und politischem Streit hatte Ditib diese Pläne jedoch im November 2016 auf Eis gelegt.
Bestehende Moschee soll abgerissen werden
Die neuen Pläne sehen laut dem SWR nun einen Neubau auf dem Gelände der Karlsruher Ditib-Gemeinde in der Karlsruher Oststadt vor, für den die bestehende Moschee abgerissen werden soll. In Zukunft sollen bis zu 700 Menschen in dem Gotteshaus Platz haben; auch eine 17-Meter hohe Kuppel und ein 35-Meter hohes Minarett seien geplant. Weil Bauten mit einer ähnlichen Höhe in der Umgebung vorhanden seien, sei das Minarett aus Sicht des Bauordnungsamts möglich, so der SWR. Ihm zufolge will Ditib die Gesamtkosten von etwa 6 Millionen Euro mit eigenen Mitteln, Spenden und Krediten bezahlen. Am 18 Januar soll es nun eine Informationsveranstaltung für Bürgerinnen und Bürger geben.
AfD hält Moschee-Neubau für ausgeschlossen
Nach Ansicht der AfD-Politiker verhindert das geplante Bauprojekt Integration. Außerdem verweisen sie darauf, dass in der Türkei in den letzten Jahren mehrfach Kirchen, Klöster und kirchliche Besitztümer der aramäisch-sprachigen Christen in der Türkei vom Staat beschlagnahmt wurden. Angesichts dieser Vorgänge hält es die Partei für ausgeschlossen, ,,dass ein von der türkischen Religionsbehörde verwalteter und mit-finanzierter Verein mitten in Karlsruhe eine Großmoschee baut“. Ein solches Gebäude sei ein Machtsymbol des türkischen Regimes.
Bild: AfD-Bundestagsabgeordneter Marc Bernhard