Althandys retten Berggorillas
Rastatt (pm) Alte Mobiltelefone sammeln, um vom Aussterben bedrohten Gorillas im Kongo zu helfen – das ist die Aktion „Althandys retten Berggorillas“, die seit rund fünf Jahren in Rastatt sehr erfolgreich läuft und die von den Mitarbeitern des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) der Stadt Rastatt betreut wird.
Am Dienstag, 23. Juni 2015, übergeben die beiden FÖJler Yannik Werner und Priska Dübner die gesammelten Mobiltelefone an die Wilhelma. Alle bis dahin abgegebenen Handys können für diesen Abgabetermin berücksichtig werden. Sammelbehälter stehen im Bürgerbüro der Stadt Rastatt (Herrenstraße 15), im Weltladen (Schloßstraße 4) und in der Central-Apotheke (Kaiserstraße 4). Aber keine Sorge: Die Aktion wird auch nach dem Stichtag weitergeführt, so dass weiterhin Gutes getan werden kann mit alten Mobiltelefonen.
Während ihres Freiwilligen Ökologischen Jahres haben Yannik Werner und Priska Dübner bislang rund 600 Althandys gesammelt. Sie freuen sich über das große Engagement der Rastatterinnen und Rastatter: „Vielen Dank an alle, die sich am Projekt beteiligt haben“, so Werner und Dübner. „Wer der Umwelt einen Gefallen tun möchte, sollte sein Handy möglichst lange benutzen. Auf jeden Fall sollte jedes Gerät fachgerecht entsorgt werden“, empfehlen die beiden.
Seit mittlerweile fast fünf Jahren sammeln Mitarbeiter des FÖJ der Stadt Rastatt unter dem Motto „Althandys retten Berggorillas“ ausrangierte Mobiltelefone, um vom Aussterben bedrohte Gorillas im Kongo zu schützen. Aber was haben Handys mit Berggorillas zu tun? Damit Handys funktionieren und trotzdem handlich sind, benötigen sie möglichst kleine Kondensatoren. Die Kondensatoren werden aus dem seltenen Metall Tantal hergestellt. Dieses wird aus dem Erz Coltan gewonnen.
Eines der Hauptabbaugebiete befindet sich im Kongo. Den Gorillas in den kongolesischen Nationalparks Kahuzi Biega und Virunga wird der Coltan-Abbau zum Verhängnis, denn große Flächen der letzten Refugien dieser seltenen Tiere werden durch den Coltan-Abbau rücksichtslos zerstört. Nur durch das konsequente Recyceln alter Handys kann die Nachfrage nach Coltan gesenkt werden. Neben dem Tantal enthalten die Handys eine Vielzahl weiterer wertvoller Rohstoffe wie Gold, Silber oder Palladium, die sich nach einem Recycling weiterverwenden lassen. Damit stehen diese dem Rohstoffkreislauf wieder zur Verfügung. Seit Beginn der Sammelaktion wurden in Rastatt insgesamt knapp 2.600 Mobiltelefone abgegeben. Die alten Handys werden von einer Recyclingfirma repariert beziehungsweise deren Bestandteile recycelt. Der Restwert der Handys wird der Wilhelma gutgeschrieben, die das Geld an die „Berggorilla & Regenwald Direkthilfe“ oder andere Menschenaffen-Schutzprojekte überweist.