Brennpunkt Werderplatz: KULT fordert Straßensozialarbeit auszubauen

Karlsruhe (pm/ame) Die KULT-Fraktion setzt sich mit einem Antrag im kommenden Doppelhaushalt erneut für mehr Straßensozialarbeit in der Südstadt ein. Die aktuellen Entwicklungen rund um den Indianerbrunnen verlangen aus KULT-Sicht ein stärkeres Engagement der Stadtgesellschaft.

Und zwar „nicht mit Ausgrenzung und Repression, sondern mit Unterstützung und Integration“, verdeutlicht Stadtrat Lüppo Cramer (KAL) die KULT-Position.

Zunehmend aggressive Stimmung am Platz?

Die Karlsruher Südstadt sei ein lebendiger und weltoffener Stadtteil, so die Fraktion in ihrer Pressemitteilung. Allerdings treten dort soziale Probleme offener zu Tage als an anderen Stellen in der Stadt. Am Werderplatz haben sich seit Jahren Gruppen von Drogenabhängigen und Alkoholkranken eingerichtet. Anwohner, Gewerbetreibende und Gäste schildern eine zunehmend aggressive Stimmung am Platz. „So kann es hier nicht weitergehen“, kommentiert Cramer und stellt sich klar hinter die Anwohner und die Bürger-Gesellschaft der Südstadt.

Cramer und seine Fraktion sind überzeugt, dass eine nachhaltige Verbesserung der Situation am Werderplatz nur mit mehr Straßensozialarbeit erreicht werden könne. Bereits zum Doppelhaushalt 2017/2018 stellte KULT den Antrag, die Straßensozialarbeit in der Südstadt aufzustocken. „Die Stadtverwaltung und die Mehrheit des Gemeinderates lehnten dies ab. Begründung: Die bisherige Ausstattung sei ausreichend und eine Aufstockung mit Blick auf die Haushaltsstabilisierung abzulehnen“, ärgert sich Cramers Stadtratskollege Max Braun (PARTEI). Dabei habe sich gezeigt, dass eine vertrauensvolle und intensive Sozialarbeit zu einer Entspannung vor Ort führe. „Schon einmal gelang Sozialarbeitern die Integration der Gruppen am Indianerbrunnen ins Stadtteilleben. Mit klaren Absprachen und Regeln hatte sich die Situation entspannt“, weiß Cramer zu berichten. Daran möchte die KULT-Fraktion wieder anknüpfen, auch wenn die Ausgangslage wohl nochmals schwieriger geworden sei.

Mehr Sozialarbeiter werden auch für die jüngst im Gemeinderat beschlossenen Maßnahmen wie den Drogenkonsumraum und den Alkohol Akzeptierenden Aufenthaltsraum A3 benötigt. „Auch diese Maßnahmen können aus unserer Sicht nur als Ergänzungen zur Straßensozialarbeit gesehen werden“, erklären die beiden Stadträte unisono. „Städte wie Bochum zeigen, dass es so funktionieren kann“, weiß Braun aus der städtischen Drogenkommission zu berichten.

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