BUND: AKW Philippsburg schnellstmöglichst abschalten

 

Berlin/Philippsburg (pm/da) Kurz vor dem 32. Jahrestag des Atomunglücks von Tschernobyl hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Berlin eine neue Studie zur Atomsicherheit in Deutschland veröffentlicht. Unter dem Titel ,,Atomkraft 2018 – sicher, sauber, alles im Griff?“ untersuchte die Expertin Oda Becker nach Angaben des BUNDs die Risiken der sieben noch in Deutschland laufenden Atomkraftwerke, darunter das AKW Philippsburg. Dabei sei sie zu dem Ergebnis gekommen, dass auch in Deutschland jederzeit ein größerer Störfall oder ein Super-Gau möglich sei und ausreichende Katastrophenschutzpläne nicht vorlägen.

,,Die Risiken der Atomkraft sind zu groß und der Bevölkerung nicht länger zumutbar. Wir brauchen einen Paradigmenwechsel in der Atompolitik, weg vom Schutz der AKW-Betreiber, hin zum Schutz der Bevölkerung. Die in Deutschland noch laufenden Atomkraftwerke müssen möglichst sofort abgeschaltet werden“, kommentierte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger die Ergebnisse der Studie am Dienstag in Berlin. Auch im Block 2 des AKW Philippsburg würden regelmäßig Mängel entdeckt, die unter anderem auf fehlerhafte Montage und Instandhaltung zurückzuführen seien. Der Vorsitzende des BUND Regionalverband Mittlerer Oberrhein, Armin Gabler, fordert deshalb, das Atomkraftwerk schnellstmöglichst abzuschalten: ,,Ein Zuwarten bei der Abschaltung bis Ende 2019, wie vom Betreiber geplant, halten wir für unverantwortlich“, so Gabler.

Atomaufsicht in Baden-Württemberg besser als Bundesdurchschnitt

Insgesamt ist die Atomaufsicht des Landes Baden-Württemberg nach Angaben des BUND besser als der Bundesdurchschnitt: So habe diese beispielsweise eine nicht verpflichtende, erweiterte Sicherheitsüberprüfung des AKWs Philippsburg 2 auf Grundlage des neuen Regelwerks durchgeführt. Außerdem seien im Hinblick auf Schwachstellen im Nichtleistungsbetrieb zumindest Signalisierungen für den Ausfall der Nachkühlung nachgerüstet. Positiv bewerte die Studie auch, dass in Baden-Württemberg Meldekriterien für Ereignisse streng ausgelegt werden, und damit verhindert wird, dass Mängel unter den Tisch gekehrt würde. Trotzdem wirft der BUND dem baden-württembergischen Innenministerium vor, die Erkenntnisse der Fukushima-Katastrophe nicht zu berücksichtigen: ,,Spätestens die seit Februar 2014 vorliegenden Empfehlungen der Strahlenschutzkommission SSK hätten umgehend zu einer Überarbeitung der Evakuierungsplanung führen müssen. […] Die bestehenden Pläne für die Evakuierung und die Ausgabe von Jodtabletten sind unzureichend“, so Regionalgeschäftsführer und Mitglied der Infokommission zum AKW Philippsburg, Hartmut Weinrebe.

Bild: WikimediaImages, Pixabay

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