BUND kritisiert Genehmigung für Zementwerk Wössingen
Karlsruhe/Walzbachtal (pm) Nach Durchsicht der geänderten Genehmigung für das Zementwerk der Firma OPTERRA in Walzbachtal-Wössingen, in der neue Emissionsgrenzwerte für Kohlenmonoxid und Gesamtkohlenstoff festgesetzt wurden, erneuern der Regionalverband Mittlerer Oberrhein des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Bürgerinitiative Müll und Umwelt ihre Kritik.
„In Wössingen wird das Zementwerk als Müllverbrennungsanlage missbraucht, was zu einem massiven Ausstoß von Umweltgiften in die Region führt“, betont Harry Block, Mitglied des Vorstands des BUND Regionalverband Mittlerer Oberrhein. Nach Recherchen der Umweltschützer hat dieses Vorgehen der Zementindustrie System: Für die insgesamt sieben Zementwerke in Baden-Württemberg liegt gemäß Angaben der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) die Genehmigung zur Mitverbrennung von jährlich 1,2 Millionen Tonnen Abfall vor.
Das ist mehr als die zwanzigfache Menge des jährlich im Landkreis Karlsruhe gesammelten Hausmülls. „Das ist Profitmaximierung auf Kosten der Gesundheit der Menschen“, erläutert Block. „Müllverbrennungsanlagen sind als so genannte Wirbelschichtöfen gebaut und verfügen über spezielle Filteranlagen, um den Schadstoffausstoß zu reduzieren. In einem Zementwerk – auch wenn es als getarnte Müllverbrennungsanlage betrieben wird – ist der Ofen dagegen auf die Produktion von Zement ausgelegt. Wir erneuern deshalb unsere Forderung, dass die Firma OPTERRA sich umgehend auf den Weg macht, ihr Zementwerk in Wössingen auf den umweltverträglicheren Brennstoff Gas umzustellen.“