CDU fordert öffentliche Debatte über geplanten Moscheebau

Karlsruhe (pm/da) Die Karlsruher CDU will eine öffentliche Debatte über die Größe und das Ausmaß der von Ditib geplanten Moschee in der Karlsruher Oststadt. ,,Die Bevölkerung hat einen Anspruch darauf, mitzureden und informiert zu werden, bevor die Planungen des Islamverbandes Ditib in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung abgeschlossen sind und will nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden“, so CDU Kreisvorsitzender Ingo Wellenreuther. Ditib führt bereits Gespräche mit dem Bürgerverein Ost über das Bauvorhaben und plant am 18. Januar 2018 eine öffentliche Informationsveranstaltung, bei der Bürger ihre Fragen stellen können.

Am Dienstag war bekannt geworden, dass der islamische Dachverband Ditib 2018 auf seinem eigenen Grundstück mit dem Bau einer Moschee in der Karlsuher Oststadt beginnen möchte. Die Moschee soll bis zu 700 Menschen Platz bieten. Wie ein Sprecher von Ditib dem SWR sagte, werde der Bauantrag möglicherweise noch in diesem Jahr gestellt. Bereits im letzten Jahr hatte es Pläne für den Bau einer repräsentativen Großmoschee gegeben. Nach heftiger Kritik und politischem Streit hatte Ditib diese Pläne jedoch im November 2016 auf Eis gelegt.

Bestehende Moschee soll abgerissen werden

Die neuen Pläne sehen nun einen Neubau auf dem Gelände der Karlsruher Ditib-Gemeinde in der Karlsruher Oststadt vor, für den die bestehende Moschee abgerissen werden soll. Die Moschee soll eine moderne Glasfront erhalten; auch eine 17-Meter hohe Kuppel und ein 35-Meter hohes Minarett seien geplant. Weil Bauten mit einer ähnlichen Höhe in der Umgebung vorhanden seien (z.B. der init-Tower), sei das Minarett aus Sicht des Bauordnungsamts möglich, so der SWR. Ihm zufolge will Ditib die Gesamtkosten von etwa 6 Millionen Euro mit eigenen Mitteln, Spenden und Krediten bezahlen. Am 18 Januar soll es eine Informationsveranstaltung für Bürgerinnen und Bürger geben.

CDU: Kein Minarett notwendig

Laut Ingo Wellenreuther akzeptiert die CDU Karlsruhe, dass es eine würdige und angemessene Gebetsstätte für alle Muslime in Karlsruhe geben soll, ,,ein überdimensionierter Prunkbau mit Wohnungen, Büros und Ladengeschäften sowie einem Minarett hat damit aber nichts zu tun“. Die Moschee solle sich von der Größenordnung beispielsweise an der Jüdischen Synagoge in der Knielinger Allee orientieren. Auch die AfD hatte am Dienstag die geplante Moschee abgelehnt.

AfD hält Moschee-Neubau für Machtsymbol

Nach Ansicht der AfD geht es bei der geplanten Moschee nicht um Religionsfreiheit, sondern um ein überregionales Ditib-Zentrum und die Demonstration von Macht. ,,Ditib wird durch die türkische Regierung kontrolliert und finanziert. Der Prediger ist türkischer Beamter, gebunden an die Weisungen der türkischen Religionsbehörde und somit der türkischen Regierung”, so Paul Schmidt, AfD-Stadtrat in Karlsruhe. Seiner Ansicht nach geht es auch darum, die liberal gesinnten türkischstämmigen Mitbürger Karlsruhes vor dem ,,reaktionären sunnitischen Islam” zu schützen, den der türkische Präsident Erogan für seine Machtpolitik missbrauche. In der Türkei waren in den letzten Jahren mehrfach Kirchen, Klöster und kirchliche Besitztümer der aramäisch-sprachigen Christen vom Staat beschlagnahmt worden. Angesichts dieser Vorgänge hält es die AfD für ausgeschlossen, ,,dass ein von der türkischen Religionsbehörde verwalteter und mit-finanzierter Verein mitten in Karlsruhe eine Großmoschee baut”. Ein solches Gebäude sei ein Machtsymbol des türkischen Regimes.

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