Engpass: Enzkreis bringt Flüchtlinge in der Gräfenhausener Sixthalle unter
Enzkreis (pm/yb) 96 – das ist die Zahl der Flüchtlinge, die dem Enzkreis jede Woche zugewiesen wird; und zwar mindestens bis Jahresende. Vor dem Hintergrund eines akuten Mangels an Unterbringungsplätzen hat sich Landrat Röckinger erneut direkt an die Enzkreis-Bürgermeister gewandt und um die Benennung möglicher Hallen in den Gemeinden gebeten. Eine erste Reaktion kam von Birkenfelds Steiner: Noch in dieser Woche werden 100 Menschen in der Sixthalle im Ortsteil Gräfenhausen einquartiert.
„Wir sind der Gemeinde Birkenfeld, ihrem Bürgermeister und dem Gemeinderat außerordentlich dankbar für diese Entscheidung“, sagt Röckinger. Der Lenkungsstab, den er erst vor kurzem eingerichtet hat, habe Ende vergangener Woche signalisiert, dass kurzfristig etwa 200 Plätze fehlen – 100 in dieser und nochmals 100 in der nächsten Woche. Daraufhin sei man auf die Suche nach möglichen Gemeindehallen gegangen.
„Obwohl wir eine große Gemeinde sind, konnten wir dem Kreis bislang leider keine geeigneten Gebäude für kurzfristige Unterkünfte vermitteln“, berichtet Bürgermeister Steiner. Dass nun eine der Hallen in der Gemeinde belegt werden müsse, sei sehr bedauerlich – andererseits sieht Steiner die Not des Kreises. Im Gemeinderat sehe man dies genauso, betont der Bürgermeister.
Noch am Montag rief Steiner bei den betroffenen Vereinen an, die die Sixthalle nutzen, um sie darüber zu informieren, dass die Halle bis auf weiteres nicht zur Verfügung steht. „Natürlich waren die Vereine nicht begeistert, aber die meisten haben Verständnis geäußert“, so Steiner. Gemeinsam werde man nun nach Ausweichmöglichkeiten suchen.