"Giulia" soll freigestrahlt werden
Karlsruhe (pm/che) Die Tunnelvortriebsmaschine „Giulia“ ist derzeit mal wieder in ihrem unterirdischen Gefängnis zum Nichtstun verdonnert. Nach einer routinemäßigen Inspektion hat ihr Konstrukt verkantet und kann sich nicht mehr von selbst freifahren. Mit einer Hochdruck-Technik soll nun die Weiterfahrt ermöglicht werden. Bis dahin fahren auch oberirdisch keine Bahnen.
Die Tunnelvortriebsmaschine „Giulia“ hat sich bei der Durchfahrung der westlichen Baugrubenwand der künftigen unterirdischen Haltestelle Lammstraße mit dem Stahlschild in der 1,20 Meter starken Bohrpfahlwand verklemmt und ist gegenwärtig festgefahren. Das Schild ist der auf das Schneidrad folgende zylindrische Stahlbau, in dessen Schutz die Arbeitskammer liegt und auch die Tübbinge zu Tunnelringen zusammengefügt werden.
Seit dem Wochenende laufen Maßnahmen, um die Tunnelvortriebsmaschine aus dieser Lage zu befreien. Um den weiteren Vortrieb zu ermöglichen, wird der das Schild einklemmende Beton mit einem Höchstdruckwasserstrahlverfahren bearbeitet. Für die Durchführung dieses Verfahrens wurden am Schneidrad Düsen befestigt, die mit sehr hohem Druck nach hinten gerichtet sind. Der scharfe Wasserstrahl ist in der Lage, Beton zu zerschneiden. Wenn sich das Schneidrad dreht, wird durch den Wasserstrahl die Öffnung in der Bohrpfahlwand geweitet, so dass sich das Schild durchschieben kann.
Die zusätzlich zu der Verfüllung des gestern vor einer Woche (Donnerstag, 25. Juni) entstandenen Hohlraums und dem Verschließen der Oberfläche notwendig gewordenen Arbeiten sorgen dafür, dass der Betrieb der Stadtbahnen und der Straßenbahnen in der Kaiserstraße zwischen Europaplatz und Kronenplatz voraussichtlich im Laufe der kommenden Woche wiederaufgenommen werden kann. Bis dahin gelten die jetzt schon vorgenommenen Umleitungen.