Gewerkschaft ver.di erreicht rund 3000 Teilnehmende bei Kundgebung am Marktplatz
Karlsruhe (rs) Heute der bisher größte Streik im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Die Gewerkschaft ver.di hat vor Beginn der dritten Verhandlungsrunde am Montag regional zu Warnstreiks aufgerufen. Zu einer Kundgebung auf dem Karlsruher Marktplatz kamen nach Angaben ver.dis heute Morgen rund 3000 Streikende aus dem Gewerkschaftsbezirk Mittelbaden Nordschwarzwald zusammen. Anlass der Warnstreiks: Der Start der dritten Verhandlungsrunde am kommenden Montag.
Amely Poll, stellvertretende Bezirksgeschäftsführerin ver.di Mittelbaden Nordschwarzwald: „Das Angebot der Arbeitgeber aus der zweiten Tarifverhandlung war unterirdisch. Wir fordern 500€ mindestens (der monatlichen Tabellenentgeltesteigerung). Die Arbeitgeber waren aber zu keiner sozialen Komponente bereit.“
Gerade die unteren Entgeltgruppen sollen durch die Forderungen gestärkt werden. Anders die Sicht der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände auf das vorliegende Angebot.
Karin Welge, VKA-Präsidentin: „In diesem haben wir erstens die Zahlung eines Inflationsausgleichsgeldes in Höhe von insgesamt 2.500 Euro, zweitens zwei lineare Erhöhungsschritte in einer Gesamthöhe von 5 Prozent und drittens durch die Erhöhung der Jahressonderzahlung auch eine Verbesserung für den Fachkräftebereich vorgesehen. […] Am Ende hat das Angebot ein Volumen von rund 12 Prozent und würde die Arbeitgeber mehr als 11,7 Milliarden Euro kosten. Das ist kein Pappenstiel.
Betroffen sind unter anderem das Klinikum Mittelbanden, die Vincentius Diakonissen Kliniken sowie weitere Kliniken des Landkreises Karlsruhe, die Stadtwerke der Städte Pforzheim, Heilbronn sowie Baden-Baden und verschiedene städtische Ämter. Auch das Personal in vielen sozialen Einrichtungen wie Kitas und Pflegeheimen in der Region schlossen sich dem Streik an. Betroffen auch der öffentliche Nahverkehr: In Karlsruhe sollen noch bis heute Nacht 3 Uhr alle Tramlinien und die meisten Bus-Linien des Karlsruher Verkehrsverbunds KVV stillstehen.