Plittersdorf/Rhein
8 Kilometer Schnitzeljagd auf dem Rheindamm: Hochwasserschutz bei Plittersdorf soll gestärkt werden
Plittersdorf/Rhein (kls) Hochwasser gibt es nicht nur häufiger, auch die Intensität der Hochwasser steigt. Umso wichtiger sind also Schutzdämme wie etwa der Rheindamm gegen Hochwasser. Rund acht Kilometer davon, nämlich von der Rheinbrücke bei Wintersdorf bis zur Mündung der Murg, sollen verstärkt werden. Nördlich und südlich von Plittersdorf werden die Arbeiten gerade auf einer neuen, rückverlegten Trasse durchgeführt.
Es wird gebaggert und gebohrt. Seit rund zehn Tagen laufen die Untersuchungsarbeiten hier am Rheindamm in Plittersdorf bereits. Eine acht Kilometer Schnitzeljagd entlang des Damms, auf der Suche nach der Schmalwand aus Lehm. Diese wurde in den 90er bereits zum Hochwasserschutz gebaut, künftig soll sie aber Unterstützung von einer Spundwand aus Stahl bekommen.
Die Plittersdorfer wohnen quasi Haus an Fluss, etwa 20 Häuser direkt am Altrhein. Bei Hochwasser können sie vom Fenster aus dem reißenden Fluss zusehen. Um die Anwohner in die Projektplanung einzuweihen, hat gestern Abend eine Informationsveranstaltung stattgefunden.
Für den Hochwasserschutz gibt es gibt ein landesweites Dammertüchtigungsprogramm. Der Hochwasserschutz an diesem Rheinabschnitt steht aber vor ganz besonderen Herausforderungen.
Die Stahlspulwand geht etwa zehn Meter tief unter die Erde. Sie ist in Einzelteile gegliedert, die einen halben Meter breit sind und Stück für Stück in den Damm vor die Schmalwand, also zum Wasser, geklopft werden. Der Damm wird aber nicht nur durch die Stahlspulwand gestärkt, sondern auch von acht auf zehn Kilometer verlängert.
Nach Abschluss der Untersuchungen zur Findung der Schmalwand, sollen die Stellen wieder verschlossen und die Asphaltdecke wiederhergestellt werden. Der geplante Baustart für die Spundwand ist für 2030 angesetzt. Bis dahin und vor allem danach, gibt es also noch einiges zutun.