80 Jahre nach Bombardierung: Bruchsal gedenkt der Opfer

Samstag- 13:50 Uhr. Die Glocken in Bruchsal läuten. Ein Moment des Innehaltens, der Erinnerung. Genau zu dieser Zeit, vor 80 Jahren, begann die größte Katastrophe in der jüngeren Stadtgeschichte.

Es ist der erste März 1945 – ein sonniger Mittag, nur wenige Wochen vor Kriegsende. Die Menschen in Bruchsal hoffen darauf, dass das Schlimmste bald vorbei ist. Doch dann, kurz vor zwei Uhr, erscheinen am Himmel die ersten Flugzeuge. Insgesamt 116 amerikanische Bomber steuern die Stadt an – sie haben den Auftrag, Bruchsal in Schutt und Asche zu legen. Über 900 Sprengbomben und fast 50.000 Stabbrandbomben fliegen auf die Stadt. Bruchsal versinkt in Flammen, das Schloss wird zerstört, rund 1.000 Menschen sterben.

Bruchsal steht vor dem Nichts. Doch die Stadt gibt sich nicht auf. Der Wiederaufbau wird zur Kraftanstrengung für eine ganze Generation.

Am Samstag, 80 Jahre nach der Tragödie, erinnert Bruchsal mit Konzerten, Filmen und Theaterstücken an den Tag, der alles veränderte. Die zentrale Gedenkfeier fand am Bergfried statt – mit einer Kranzniederlegung und Gedenkworten.

Samstag gegen 14:20 Uhr -Die Glocken in Bruchsal schweigen wieder. Doch die Geschichte der Bombennacht klingt weiter nach – als Mahnung an das, was war. Und als Auftrag, sich jeden Tag für ein friedliches Miteinander einzusetzen.