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      Karlsruhe

      Beschluss offiziell: World Games 2029 finden in Karlsruhe statt - wer die Spiele bezahlt und verwaltet

      Karlsruhe (ln) Sportbürgermeister Martin Lenz wurde gestern im Gemeinderat emotional. Denn kurz vor Ende seiner Amtszeit wurde offiziell beschlossen, dass Karlsruhe der Gastgeber 2029 wird. Für ihn eine große Errungenschaft. Emotional war dabei nicht nur er. Stadträte aller Fraktionen diskutierten hitzig, ob sich die Fächerstadt das Großevent überhaupt leisten kann. Mit Zuschüssen von Bund und Land sind die Bürgermeister überzeugt, dass das Geld kein größeres Problem sein wird. Nun kommt es darauf an, Karlsruhe auf seine Gastgeberrolle vorzubereiten.

      Gelb schlägt rot, Überzeugung überwiegt die Zweifel und damit ist es offiziell: Karlsruhe wird die World Games 2029 abhalten. Voraussichtlich. Denn der Entscheidung des Gemeinderates am Dienstag ging eine lange Diskussion voraus. Kann eine Stadt, deren Haushalt fast 100 Millionen Euro im Minus ist sich für so ein Event verpflichten? Vor allem FDP, AfD und Linke sprechen sich klar dagegen aus. Vier Jahre seien eine zu lange Zeit, eine solche Investition vorauszuplanen, bedenkt man, wie sich die Welt seit 2021 veränderte. Der Sportbürgermeister gibt allerdings an, dass das Land bereits 33 Millionen Fördermitteln zugesagt hat. Der Bund sogar 55 Millionen. Auch dadurch könnten die World Games eine monumentale Gelegenheit für die Fächerstadt werden.

      Trotzdem möchte die Stadt vorausschauend planen – vor allem, was die Verwaltung der World Games angeht. Mit der Entscheidung des Gemeinderates hat die Stadt nämlich auch grünes Licht für die Gründung einer Stadtfirma. „The World Games 2029 Karlsruhe GmbH“ soll mit 30 ständigen Mitarbeitenden und 100.000 Euro Stammkapital, soll Karlsruhe in allen Bereichen auf seine Gastgeberrolle vorbereiten. Dabei soll sie eng mit Tourismus- und Eventfirmen zusammenarbeiten – drei davon sind auch Anteilseigner. Besonders die Karlsruher Marketing und Event GmbH verspricht sich einen enormen Mehrwert von den World Games. Nicht zuletzt deshalb, da sie genau zwischen Das Fest und Schlosslichtspiele fallen.

      Natürlich sollen auch die Bürger einbezogen werden. Und zwar alle Bürger. Oberbürgermeister Frank Mentrup spricht von hoher Priorität, Menschen unabhängig von Herkunft, Nationalität, Geschlecht oder Alter am Event teilnehmen zu lassen. Ob nun an den Spielen selbst, oder bei allem was um die World Games Herum stattfindet. Das sei das höchste Ziel solch einer Veranstaltung, wie schon 1989 bei den letzten World Games. Besonders Menschen mit Behinderung sollen eine gerechte Chance zur Teilnahme erhalten. Dazu erwartet die Behindertenbeauftragte der Stadt Karlsruhe auch ein Entgegenkommen.

      „Bei den World Games wird es ein breites Wettbewerbs- und Rahmenprogramm rund um die Spiele geben. Mir ist dabei wichtig, dass alle Angebote für alle Menschen zugänglich gemacht werden und der Aspekt der Barrierefreiheit in allen Bereichen mitgedacht und berücksichtigt wird. Ich meine hier nicht nur die Herstellung der Zugänglichkeit und der notwendigen Infrastruktur, sondern die Berücksichtigung der Bedarfe von Menschen mit ganz unterschiedlichen Einschränkungen. Eine barrierefreie Kommunikation spielt für mich eine besonders wichtige Rolle.

      Inklusion ist nur dann erfolgreich, wenn Menschen mit Behinderungen von Anfang an in die sie betreffenden Prozesse einbezogen und mitgenommen werden. Barrierefreiheit darf nicht nur mit Blick auf Besucher*innen betrachtet werden. Ich denke zum Beispiel an ein inklusives Volunteering-Konzept, bei dem allen die Möglichkeit zur Mitarbeit geboten wird. Gute Beispiele gibt es dazu bereits. In der Organisation muss also von Beginn an das Thema Barrierefreiheit fest verankert und personell hinterlegt sein. Dann bin ich überzeugt, dass die World Games für alle ein positives Erlebnis werden können.“

      – Ulrike Wernert, Beauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen in der Stadt Karlsruhe

      Am Ende hofft die Stadt, das alles und noch mehr mit den World Games 2029 leisten zu können. Zum Beispiel seien die Weltspiele ein wichtiger Zwischenschritt für Deutschlands nächste Bewerbung zu den olympischen Spielen. Und Karlsruhe könnte ein Demokratisches Gegengewicht zu den World Games dieses Jahr in China bilden. Insofern ist die Bürgermeisterriege hoffnungsvoll, alle Zweifel, die bei der Abstimmung noch zu spüren waren, in den kommenden vier Jahre ausräumen zu können

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