Pforzheim
Demos, Mahnwachen, Lichtermeer: So verlief der Gedenktag in Pforzheim
Pforzheim (cm) Am Sonntag demonstrierten in Pforzheim rund 1000 Menschen gegen Rechtsextremismus und für die Demokratie, die „Initiative gegen Rechts“ hatte dazu aufgerufen. Als deutlich kleinerer, aber doch krasser Gegensatz hielten Neonazis zwei Tage vorher, am Jahrestag der Bombardierung Pforzheim wie jedes Jahr eine Fackelmahnwache ab. Ein Ereignis, das in der Vergangenheit zu teilweise heftigen Zusammenstößen zwischen Linksradikalen und der Polizei geführt hat. Dementsprechend groß sind jedes Jahr die Sicherheitsvorkehrungen.
Einmal im Jahr verwandelt sich der Pforzheimer Wartberg in eine Polizeifestung. Denn jedes Jahr am 23. Februar halten hier Neonazis eine Mahnwache ab. Anlass ist der Luftangriff auf Pforzheim an eben diesem Tag im Jahr 1945. Am vergangenen Freitag waren es nach Polizeiangaben rund 40 Personen, die sich dort mit Fackeln und ihrer eigenen Version der Geschichte postierten. In der Vergangenheit gab es heftige Gegenwehr der Antifa, vor zwei Jahren kam es zur Konfrontation mit der Polizei.
Doch das Erinnern an den 23. Februar spielt sich in Pforzheim keinesfalls nur auf dem Wartberg ab. Die Stadt hielt auf dem Hauptfriedhof eine Gedenkveranstaltung ab, in der Innenstadt bildeten Menschen ein Lichtermeer.
Dass die Initiative gegen Rechts ihre Demonstration auf Sonntag verlegte, hatte insbesondere einen Grund. Die Veranstalter wollten sich von links-autonomen Kräften abgrenzen und so Anlaufstelle für eine breite Bevölkerung sein. Gerade auf Grund aktueller Ereignisse hatten die Demonstrationen in Pforzheim zum Jahrestag der Bombardierung dieses Jahr vermutlich noch größere Bedeutung. Umso erfreulicher ist es, dass der diesjährige Jahrestag der Bombardierung in Pforzheim friedlich verlaufen ist.