Karlsruhe
Die letzten Kunstobjekte verlassen Traditionsmanufaktur: Auktionstage in der Majolika gestartet
So langsam verschwinden auch die letzten Spuren Kunst aus der Karlsruher Majolika. Heute sind die Auktionstage gestartet. Bis Freitag können Kunstliebhaber aus der Region in der ehemaligen Manufaktur mitbieten und Kunstobjekte von namenhaften sowie regionalen Künstlerinnen und Künstlern erwerben. Dadurch, dass die Auktion auch online stattfindet, verlassen die Gebote auch die Landesgrenzen. Vor allem Interessenten aus China und den USA hatten sich bereits im Vorfeld angekündigt.
Kärtchen heben bieten, Kärtchen heben überbieten. Die Karlsruher Majolika ist heute in die heiße Auktionsphase gestartet. Über die Zukunft von 10.000 Kunstobjekten wird in den nächsten Tagen per Gebot entschieden. Startgebot für jedes Stück: 100 Euro. Bietende vor Ort, online und am Telefon haben wohl Michael Lehrberger und sein Team am besten im Blick. Aus der Schweiz angereist, ist er als Auktionator für die Versteigerung verantwortlich.
Heute – am ersten Auktionstag – sind erstmal die Regale an der Reihe. In diesem Fall bietet man gleich für mehrere Kunstobjekte. In den Regalen nicht nur Unikate, sondern auch Stück-Serien.
Insgesamt gibt es über 250 Verkaufspositionen zur Eröffnung der Auktionstage. Unter den Bietenden vor Ort auch Martina Häfele-Wolffram. Treue Kundin der Majolika und Kunstliebhaberin. Zu Hause hat sie bereits über 30 Kunstobjekte aus der Manufaktur, an diesem Tag hat sie aber nochmal ganz bestimmtes Objekt im Blick.
Auch für Häfele-Wollfram ist es die letzte Chance, sich weitere Erinnerungsstücke aus der Majolika zu sichern. 20 Jahre lang ist sie in der Majolika ein und ausgegangen, hat dort selbst mal einen Töpferkurs gemacht. Seither ihre Wertschätzung gegenüber der Kunst noch größer.
Ähnliche Stimmung beim Auktionator, der neben der spannenden internationalen Auktion auch die bittere Kehrseite sieht. Nämlich das Endgültige Aus der Majolika. Während der Auktion ist aber seine volle Aufmerksamkeit gefordert.
Mit dem Kärtchen heben geht es in der ehemaligen Manufaktur auch noch am Freitag und Samstag weiter. Das Motto: „Das beste kommt zum Schluss“ trifft, zumindest was den Bekanntheitsgrad der Künstler angeht, auch hier zu.