Region
Ex-Hurrikan Kirk über der Region: Wie die Einsatzkräfte auch diesen Sturm bewältigten
Was auf dem offenen Meer ein Hurrikan war, sorgte auch hier in der Region für viel Regen und Wind. Laut Einsatzkräften vor Ort hat sich der Ex-Hurrikan „Kirk“ hier in der Region auch weitgehend genau das beschränkt. Einzelne Zwischenfälle gab es aber. Und um die Gefahr, die von so einem Sturm ausgeht, gering zu halten, braucht es eine breite Palette an Vorbereitungen.
Es ist die Ruhe nach dem Sturm auf den Straßen der Region – letzte Nacht trafen die Ausläufer des Hurrikans „Kirk“ auch den Südwesten Deutschlands. Im Gegensatz zum atlantischen Ozean, wo er noch als vollwertiger Hurrikan galt, beschränkte sich der Sturm in Baden meist auf Getöse und umgeworfene Gegenstände. In den Großräumen Karlsruhe, Enzkreis und Offenburg gab es keine Verletzten, so die Polizei. Allerdings 45 Einsätze in und um Karlsruhe und einen Sachschaden, den die Polizei insgesamt auf rund 80.000 Euro schätzt – darunter auch ein leichter Gebäudeschaden. In Pforzheim waren es gerade mal 21 Einsätze. Im Präsidiumsbereich Offenburg kam es zu keinen nennenswerten Sachschäden.
Die Zusammenarbeit beschränkt sich dabei nicht nur auf die Feuerwehr. Die beste Vorbereitung auf Herbststürme bestehe darin, eine ganze Stadt sturmfest zu halten. So halten die zuständigen Ämter in Karlsruhe zum Beispiel die Gullis frei, damit Wasser abfließen kann. Außerdem bietet das Land Gefahrenkarten und Beratungsangebote für Starkregen und Hochwasser an. Zusätzlich appelliert die Feuerwehr an alle Grundstückbesitzer sich zu informieren, ihren Besitz zu sichern. Die Branddirektion selbst treffe natürlich ihre eigenen Vorbereitungen für besonders windige Nächte.
Orkanböen und umgestürzte Bäume – natürlich nicht nur ein Risiko für Wohngebiete, sondern auch für den Verkehr. Insbesondere den Schienenverkehr. Beim Karlsruher Verkehrsverbund gab es allerdings nur minimale Einschränkungen. Erfasst wurde bei der Linie S5 ein Oberleitungsschaden auf Höhe Heilbronn. Der Fernverkehr, ebenfalls kaum beeinträchtigt. In der Region gab es nur Nachwirkungen von Schäden bei Freudenstadt und Freiburg. Auch die Deutsche Bahn treffe regelmäßig Vorkehrungen gegen Sturmschäden.
„Die DB bereitet sich auf solche Unwetterereignisse insoweit vor, dass Arbeitstrupps mit entsprechenden technischen Hilfsmitteln bereitstehen, um blockierte Strecken schnellstmöglich wieder frei zu kriegen. Zudem sorgen wir durch ein regelmäßiges Vegetationsmanagement dafür, dass beschädigte Bäume entfernt werden.“ – Deutsche Bahn Baden-Württemberg
Somit kam die Region glimpflich davon, was den Ex-Hurrikan angeht. Weitere Gefahren durch Tropenstürme warten derzeit nicht am Horizont, so Wetterexperten. Der Hurrikan Milton, der über Florida hinweg zog, bleibt der Region laut aller Voraussicht nach fern. Doch auch ohne akute Warnungen beginnt mit dem Oktober die Sturmsaison und sie endet oft erst wieder im März. Laut Meteorologen heißt es also auch bei der einkehrenden Ruhe – nach dem Sturm ist vor dem Sturm.