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      Lars Notararigo

      Bruchsal

      Geothermie in Bruchsal: Warum Staatssekretär Baumann Wärmepumpen für die Zukunft hält

      Bruchsal (ln) In Bruchsal gibt es seit nunmehr fünf Jahren eine Geothermie-Anlage, die Teile der Südstadt versorgt. Zwischenfälle gab es bisher nicht. Das betont auch der Staatssekretär des Landesumweltamtes, der die Anlage heute besichtigt. Laut ihm seien die Wärmeanlagen der Stadt Bruchsal ein wichtiger Modellversuch, um die Geothermie in ganz Baden-Württemberg zu etablieren. Dabei räumt er aber selbst ein, dass diese Technologie noch weiter ausbaufähig ist.

      Technik soll sichtbar sein, meinen die Mitarbeiter*Innen der Stadt Bruchsal. Nicht zuletzt deshalb ist die Geothermie-Anlage auf dem Gelände des Gewerblichen Bildungszentrums in einem Glasgebäude montiert. Das Wärmesystem begutachten können zum Beispiel die Handwerk*innen, die hier ausgebildet werden. Heute wirft auch Staatssekretär des Landesumweltministeriums, Andre Baumann einen Blick auf den Fortschritt von Bruchsals Erdwärme-Projekten. Im Jahr 2019 wurde die Anlage mithilfe mehrerer Bundes- und Landeszuschüsse installiert. Sie dient dazu, Wasser für alle Gebrauchssituationen zu erwärmen und die Wärme an Bruchsal-Süd zu verteilen. Hauptabnehmer: das Bildungszentrum und die Balthasar-Neumann-Schule. Aber auch mehrere hundert Haushalte seien mit dem Geothermie-System versorgt. Im Sommer könne die nötige Energie nahezu vollständig über Solarkraft generiert werden. Im Winter benötigt man allerdings Rücklagen aus Biogas. Zu den Spitzenbelastungen – etwa morgens, wenn viele Menschen duschen – wird durch Verbrennung von Holzschnitten geheizt. Hier reduziere man die Emission aber auf ein Minimum. Ein Nachteil der Geothermie: Sollten wichtige Teile des Systems ausfallen, kann das die gesamte Wärmeversorgung betreffen. Manchmal über Tage und Wochen, bis die Reparatur abgeschlossen ist. Daher sei es wichtig, mit Redundanzen zu arbeiten, sprich: Durch mehrere Pumpsysteme in benachbarten Gebieten soll ein Überschuss an Wärmeenergie gefördert werden. Dazu ist Kooperation nötig. Bruchsals Oberbürgermeisterin möchte daher ein gemeinsames Netzwerk mit Graben-Neudorf und Bretten. So soll Bruchsal langfristig seine Wärme aus dem Erdreich beziehen. Bis es so weit ist, arbeitet die Stadt mit sogenannten Wärmeinseln. Bruchsal und die Region – für Staatssekretär Baumann nur der erste Schritt. Im Zuge der Klimaneutralität soll Baden-Württemberg ein Geothermie-Land werden. Die Kritik an der Geothermie – etwa mögliche Erdbeben – sind Baumann bekannt. Deshalb würden landesweit nur Projekte genehmigt, die nicht tief genug bohren, um seismische Spannungen zu entladen. Insgesamt überwiegen die Vorteile, so Baumanns Überzeugung. Seiner Ansicht nach werden im Land also noch mehr Geothermie-Projekte zu sichtbarer Technik werden.

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