Stutensee
Haus in Stutensee stürzt durch Explosion ein: Einwohner verstirbt, nachdem er schon gerettet wurde
Stutensee (ln) Die Explosion kam ohne Vorwarnung und zerriss die Nachtruhe in Stutensee-Spöck. Nicht nur stürzte dabei ein Haus in sich zusammen, der 73-jährige Hausbewohner verlor dadurch sein Leben. Und das obwohl die knapp 125 Rettungskräfte seit 5:50 Uhr, im Einsatz waren, um den Mann zu retten. Tatsächlich war er in einem sechs Stunden andauernden Einsatz fast durchgängig ansprechbar, so die Polizei. Aufgrund der massiven Einsturzgefahr mussten Feuerwehr und Technisches Hilfswerk die Fassaden und die Decke aufwändig sichern. Das Geröll, unter dem der Mann eingeklemmt war, musste behutsam, teilweise händisch, entfernt werden. Es gelang den Einsatzkräften auch, ihn aus der Hausruine zu retten. Dennoch verstarb der 73-Jährige noch in Spöck. Die Anstrengungen und Professionalität der Retter, dürfe dabei trotzdem nicht vergessen werden.
Andere Verletzte oder sogar Tote gab es durch die Explosion nicht, so die Polizei. Auch gab es keinen Brand, der durch sie entzündet wurde. Dafür fegten die Glasscherben durch alle angrenzenden Straßenzüge und die Nachbarhäuser wurden teils merklich beschädigt. Die Anwohner gegenüber zum Beispiel mussten ihre verkeilte Glastür aufbrechen und wurden dann doch von der Polizei angewiesen, im Haus zu bleiben. Die Bewohner erlitten zumindest einen Schock. Besonders eine hochschwangere Frau, deren Zimmer unmittelbar dem explodierenden Haus zugewandt war.
Der Optimismus, dass es dem 73-Jährigen gut gehen könnte, war auch während der gesamten Rettungsaktion spürbar. Entsprechend tief ist die Betroffenheit über den Tod des Mannes. Nicht nur bei den Nachbarn, sondern auch bei Polizei, Feuerwehr, THW, Rotem Kreuz und auch der Stadt Stutensee. Auch Oberbürgermeisterin Petra Becker bekundet ihre Betroffenheit. Auch sie hebt hervor, dass die Einsatzkräfte alles gegeben haben. Darüber hinaus müsse die Stadt nun aber dafür sorgen, dass die Ruine möglichst schnell keine weitere Gefahr mehr darstellt. Hochgradig eisturzgefährdet, wie sie ist, halte Becker einen Abriss für am realistischsten. Abschließend gesichert ist das aber noch nicht. Dazu müssen sich erst noch mehrere Spezialisten die Ruine ansehen, um schnellstmöglich eine Abrissverfügung in die Wege zu leiten.
Und dabei sind diese Befunde nur ein Teil der Ermittlungen, die noch ausstehen. Immerhin ist auch noch nicht klar, was die Explosion eigentlich ausgelöst hat. Und ob die Stadt auch darauf reagieren muss. Das alles geschehe laut Polizei, Feuerwehr und Oberbürgermeisterin in den nächsten Tagen und Wochen. Genauso aber, sprechen sie sich dafür aus, Anteil zu nehmen, am Tod des 73-jährigen Bewohners. Wo sich die Anwesenden definitiv einig sind: Am Ende ist es dieser Tod und keine unvorhergesehene Explosion, der Stutensee-Spöck nachhaltig erschüttert.