Pforzheim
Im Gedenken: Der 86. Jahrestag zur Reichspogromnacht in Pforzheim
Pforzheim (mk) Kurt lebt seit schon seit Kindestagen in den Vereinigten Staaten. Ein Teil seiner Kindheit – besser gesagt den Anfang – verbrachte der jüdisch stämmige Mann in Deutschland. Also zur Zeit des Nationalsozialismus. Kurt ist Zeitzeuge. Bald wird es schwer sein sich mit Menschen aus der Zeit zu unterhalten, die sich an den Holocaust erinnern. Gerade junge Menschen haben immer weniger Kontakt mit Zeitzeugen. Deshalb haben Schülerinnen und Schüler einer zehnten Klasse aus Pforzheim an einem Projekt teilgenommen. Anlass: der 86. Jahrestag der Pogromnacht.
Denn die Schülerinnen und Schüler des Reuchlin-Gymnasiums besuchten zuvor das Deutsche Exilarchiv in Frankfurt und präsentierten dann ihre Ergebnisse bei der heutigen Gedenkveranstaltung.
Das Projekt der Schüler ist Teil des 86. Jahrestages zur Pogromnacht in Pforzheim, die die Stadt zusammen mit der jüdischen Gemeinde organisiert. Die junge Generation mit in die Gedenkveranstaltung einzubeziehen – für die Stadt Pforzheim wichtig.
Die eigentliche Pogromnacht jährte sich am 9. November – heute dann die offizielle Gedenkveranstaltung. Auch vertreten: die jüdische Gemeinde Pforzheim. Zusammen mit Vertretern der Gemeinde wurden Kränze direkt am Mahnmal auf dem „Platz der Synagoge“ niedergelegt. Ein Symbol.
Sich an Menschen wie Kurt zu erinnern und ihre Erfahrungen weiterzugeben wird wohl in Zukunft immer schwieriger. Doch mit Veranstaltungen und Projekten wie diesen – ist ein Anfang geschaffen. So können junge Menschen, geboren im 21. Jahrhundert, auch etwas aus dem 20. Jahrhundert weitergeben.