Karlsruhe
Karlsruhes erste Social Clubs: Wie das Cannabis sicher und kontrolliert an die Konsumenten gebracht werden soll
Korrekturhinweis: Leider ist uns in diesem Beitrag ein Fehler unterlaufen. Anders als im Sprechertext angegeben erhöhen sich, sobald die Obergrenze an Mitgliedern erreicht ist, nicht die Mitgliedsbeiträge, sondern die Anmeldegebühren auf der Nachrückerliste. Wir bitten dies zu entschuldigen.
Karlsruhe (ln) Dreieinhalb Wochen ist es mittlerweile möglich, legal einen Social Club zur Ausgabe und dem Konsum von Cannabis zu gründen. Das weckte auch hier in der Fächerstadt beim ein oder anderen den Pioniergeist. In der Kaiserstraße eröffnete vor kurzer Zeit eine Filiale der Hanf-spezialisierten Kette Cannameleon aus Würzburg. Mit ihrer Hilfe gründeten sieben Personen einen gleichnamigen Cannabis-Social-Club in Karlsruhe. Einer der ersten der Region. Langfristig soll das Rauschmittel hier ausgegeben – und alles rund um den Konsum verkauft werden.
Cannameleon als Fachgeschäft und den Cannameleon Cannabis-Club müsse man strikt trennen. Eine Lounge oder ein Ausgabebereich wäre in den Kellerräumen der Filiale möglich, noch sei da aber nichts entschieden. Außerdem fehle dem Verein noch eine Halle zur Kultivierung der Hanfblätter. Der wichtigste Schritt, bevor der Verein die ersten Samen anpflanzen kann, die Cannameleon Karlsruhe muss eine Anbaulizenz beim Regierungspräsidium Freiburg beantragen. Voraussetzung dafür: Ein Konzept von Sucht-Prävention und das Bestimmen eines Präventionsbeauftragten.
Der Antrag zum Cannabis-Anbau soll dabei in einer Woche im Rahmen einer konstituierenden Sitzung formuliert werden. Wird er bewilligt, darf Cannameleon Karlsruhe monatlich 25 Gramm der THC-haltigen-Pflanzen an Mitglieder zwischen 18 und 21 Jahren herausgeben. Bei Mitgliedern über 21 sind es 50 Gramm. Gesetzlich erlaubt ist eine Mitgliederzahl von 500 pro Social Club. Für die Karlsruher Innenstadt nicht unbedingt viel, laut schwarz ist der Club bereits zu zwei Dritteln voll. Sind die 500 erst erreicht, werden sich die Mitgliedsbeiträge erhöhen und es wird eine Nachrückerliste geführt. Andere Social Clubs von Cannameleon sind in Karlsruhe nicht geplant. Dafür in weiteren Städten der Umgebung.
Um die Gesundheit der Mitglieder in diesen Clubs zusätzlich zu schützen, sollen nur biologische und natürliche Pflanzen genutzt werden – keine, die auf erhöhten, teils gesundheitsschädlichen THC-Gehalt gezüchtet werden. Bis diese aber gepflanzt und konsumierbar sind, müssen die Mitglieder laut Oliver Schwarz aber noch einige Monate warten. Somit kann es also noch etwas dauern, bevor Cannabis Social Clubs nicht nur möglich, sondern auch effektiv umsetzbar sind.