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      Lars Notararigo

      Philippsburg

      Mahnwache in Philippsburg gegen Castor-Transport mit Atommüll

      Philippsburg (ln) Der Castor-Transport rollt. Von La Hague nach Philippsburg. Ein Castor, sprich ein Behälter für radioaktiven Abfall, ist dabei fast immer Zündstoff für Diskussionen – auch dieses Mal. So hagelte es von verschiedenen Seiten Kritik am Zwischenlager in Philippsburg – vor allem warf man der Bundesregierung mangelnde Planung beim Bestimmen der Endlager vor. Diese Vorwürfe sind auch Teil einer Mahnwache, die seit heute Morgen am Bahnhof protestieren.

      Warten am Kleinstadt-Bahnsteig, bis der Atommüll einrollt. Dazu haben sich die Mitglieder des Aktionsbündnisses Castor-Widerstand seit 9 Uhr am Bahnhof versammelt. Der Zweck der Veranstaltung: Protest gegen das Zwischenlager in Philippsburg. Vier Castoren sollen in Philippsburg zwischengelagert werden – am Begriff „Zwischenlager“ hänge auch die Kritik. Nach einem Gesetz von 2017 sollte bis 2031 ein verlässliches Endlager für den Atommüll gefunden werden. Bis 2050 sollte der Endlagerungsprozess beginnen. Derzeit werden diese aber nicht eingehalten. Das Zwischenlager in Philippsburg ist bis 2047 genehmigt, ein anschließendes Endlager steht nicht fest. Das gilt auch für die Castoren, die bereits in Philippsburg lagern. Problem: Den gesamten radioaktiven Abfall muss man langfristig wieder transportieren. Inklusive gefährlicher Strahlung, die über die Jahre frei wird.

      Trotz verschiedener Klagen und Urteile in ganz Deutschland sei die Gefahr einer langfristigen Zwischenlagerung noch nicht ausreichend erforscht worden, so Würth. Und solange die exakte Verfahrensweise mit den bald 106 Castoren in der Schwebe hängt, werde laut den Protestierenden nicht verantwortungsvoll mit dem Atommüll umgegangen. Auch im Rahmen der Kosten – alleine die Lagerung in Philippsburg kostet laut Betreibergesellschaft 37 Millionen Euro im Jahr. Am besten Verfahren würde man laut den Demonstrierenden, gänzlich aus der Atomkraft auszusteigen.

      Eine Energiewende hin zu Erneuerbaren sei daher das nächste Anliegen dieser Mahnwache. Ebenso Kritik an der Einstufung von Gas- und Atomenergie als nachhaltig. Wie lange die Veranstaltung als Protest und Informationsveranstaltung dauert – das hängt davon ab, wann der Transport in Philippsburg eintrifft. Verschiedenen Medienberichten zufolge soll dieser über das Saarland rollen. Wie die Veranstalter ankündigten wollen würden sie die Mahnwache aber auch verlängern, sollte der Zug erst morgen eintreffen. Bis der Atommüll am Kleinstadt-Bahnhof einrollt, wolle man also Geduld beweisen.

       

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