Karlsruhe
Mit neuem Bundestag: Sorgen sich die Cannabis Social Clubs, dass Gras bald wieder illegal ist?
Karlsruhe (ln) Das Cannabis Unternehmen Cannameleon steht in den Startlöchern – und kommt seit Monaten nicht heraus. Partner sind bereits herangezogen, die Finanzierung steht, aber die Genehmigungen der Landesregierung lassen auf sich warten. Was erschwerend hinzu kommt: Eine gewisse Unsicherheit über die Zukunft des Grasverkaufs. Die neue Koalition aus CDU und SPD sitzt seit zwei Wochen im Bundestag – aus der CDU gab es schon vor der Wahl Stimmen, die die Cannabislegalisierung rückgängig machen wollen. Platzt die Idee des Social Clubs also, bevor sie beginnt?
Sämtliche Investitionen rund um die Teillegalisierung wären in den Sand gesetzt, wenn man sie einfach so rückgängig machen würde, so der Inhaber. Sinnvoller wäre es, die Bürokratie zu erleichtern. Immerhin wollte der Cannameleon Cannabis Club bis Anfang 2025 ein offener regelkonformer Club sein. Nun ist er allerdings weder als Verein eingetragen, noch hat er eine Lizenz zur Weitergabe der Pflanze und schon gar kein Grundstück zum Anbauen. Obwohl alle Anträge bereits vor Monaten eingereicht wurden.
Die Administration ist unter anderem das Regierungspräsidium Freiburg, das Lizenzen für Cannabis-Anbauvereinigungen in ganz Baden-Württemberg ausgibt. Seit Juli 2024 sind 96 Anträge von Cannabis-Anbauvereinigungen eingegangen, 17 wurden bisher bewilligt. In der Region bisher nur ein einziger in Karlsruhe. Auf die Frage, was eine Cannabis-Vereinigung beachten muss, antwortet eine Sprecherin:
„In den Erlaubnisverfahren gilt es, den vielseitigen und komplexen Anforderungen des Gesetzes beispielsweise unter Sicherheitsaspekten, Aspekten des Gesundheitsschutzes, der Suchtprävention sowie des Kinder- und Jugendschutzes gerecht zu werden. Gleichzeitig beachten wir natürlich das Interesse der Anbauvereinigungen am gemeinschaftlichen Eigenbau und die Zielsetzung des Gesetzgebers durch die Teillegalisierung den illegalen Markt für Cannabis einzudämmen.“
– Regierungspräsidium Freiburg
Ein Merkblatt des Präsidiums erklärt in Stichpunkten, was ein Antrag enthalten muss. Diesen Antrag habe Cannameleon auch frühzeitig vorbereitet. Trotzdem gebe es viele bürokratische Verwicklungen, die die Entwicklung des Unternehmens erschweren. Zum Beispiel möchte Schwarz eine Lounge unterhalb für den Cannabis-Konsum des der Verkaufsräume einrichten, was mit neuen Anträgen verbunden sein wird. Ob die neue Bundesregierung die Anträge erleichtert, das kann weder Cannameleon, noch das Regierungspräsidium voraussagen. Entsprechen kann man derzeit nur spekulieren, wie lange Cannameleon noch in den Startlöchern bleibt.