Nach Böllern bei KSC gegen St. Pauli: Bewährungsstrafen und Stadionverbot

Karlsruhe (rs) Das Spiel Karlsruher SC gegen St. Pauli im November 2022 wird vielen Besuchern deutlich in Erinnerung geblieben sein – nicht nur wegen der fußballerischen Leistung, sondern wegen der gezündeten Böller, Bengalos und anderer Pyrotechnik auf der Zuschauertribüne. „Ultra“-Fans hatten so das 20-jährige Bestehen der Fangruppierung feiern wollen. Zahlreiche Unbeteiligte wurden dabei verletzt. Aktuell laufen aus diesem Grund mehr als zwanzig Verfahren vor dem Karlsruher Amtsgericht. Bei einem davon – gegen zwei Mitorganisatoren – fiel heute das Urteil.

Der verhandelte Vorfall liegt inzwischen rund anderthalb Jahre zurück: Am 12. November 2022 bei einem Heimspiel des KSC gegen St. Pauli. Mitglieder einer „Ultra“-Fangruppierung hatten sich kurz vor Spielbeginn vermummt und Bengalos, Rauchtöpfe und Böller gezündet. Zu diesem Zeitpunkt waren laut Anklage etwa 9.500 Menschen auf der Südtribüne, darunter zahlreiche Kinder und Jugendliche. Mindestens elf unbeteiligte Menschen wurden durch die Rauchgase verletzt. Die Anklage heute vor dem Amtsgericht: Gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung.

Für beide Männer gab es heute Bewährungsstrafen. Eine auf zehn Monate und eine auf ein Jahr festgelegt, weil einer der Angeklagten bereits vorbestraft ist. Außerdem haben beide Männer ein Jahr Stadionverbot und eine Geldauflage von 5000 Euro bekommen. Das Gericht war heute überzeugt davon, dass die beiden Angeklagten die Aktion im November 2022 mitorganisiert hatten. Das heißt die Aktion geplant, vorbereitet und mit umgesetzt haben.

Über 20 weitere Verfahren gegen Mitglieder oder Unterstützer der Fangruppierung werden aktuell vor dem Amtsgericht wegen dieser Aktion verhandelt.