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      Lars Notararigo

      Pforzheim

      Nach dem Anschlag in München: Wie ver.di Pforzheim trotzdem weiter für die Mitarbeiter der Pflege streiken will

      Pforzheim (ln) Seit dem Anschlag in München haben die Streiks der Gewerkschaft ver.di eine neue Dimension angenommen. Zum einen ist zum Beispiel Sicherheit ein Thema, weshalb der Warnstreik der Mitarbeiter der Heliosklinik am Donnerstag vor dem Haupteingang stattfindet. Den Vorplatz könnte ein rasendes Auto kaum erreichen und zur Not blockiert noch ein Polizeiauto die Zufahrt. Zum anderen sind Pietät und Solidarität mit den Opfern in München oberstes Anliegen. Deshalb wird den Opfern bei der Kundgebung gedacht, es wird auf einen Demo-Zug verzichtet und es wird ein Spendenkonto von der Gewerkschaft geführt, um sie zu unterstützen. Vergessen wird der Streikgedanke trotzdem nicht.

      Ver.di fordert von den Arbeitgeberkliniken in Pforzheim mehr Lohn, auch für Azubus, ein 13. Monatsgehalt und Nachtzuschläge. Was der Arbeitgeber nach vier Verhandlungsrunden anbietet, ist für ver.di zu wenig. Auch mit dem Argument, dass private Kliniken auch hier Pforzheim Gewinne erwirtschaften müssen. Grundsätzlich zeigt sich ver.di dagegen, das Gesundheitswesen auf Gewinn auszurichten – ein weiterer Grund für den Streik. Spezifisch im Krankenhaus können sich natürlich nicht alle in den Arbeitskampf stürzen. Einige haben Notdienst. Sie bekunden ihren Streikwillen Karten, die in Fischform aushängen. Dass die vielen Streiks der Öffentlichkeit aufs Gemüt schlagen können, sei ver.di bewusst.

      Streik sei ein Grundrecht, so Becker. Ein Grundrecht, das einige Parteien innerhalb der Bundestagswahl einschränken wollen. Deshalb drängt Becker die Mitglieder von ver.di noch einmal, sich genau über die Inhalte der Parteien zu informieren und nur demokratische Parteien zu wählen. Eine Frau aus der Menge fragt, was die Politik denn mit ihr zu tun hat. Becker antwortet, dass das Verdienen und Auszahlen von Geld im Krankenhaus auch eine Frage der Politik sind. Und wie sehr sie die Interessen der Arbeitnehmer im Sinn hat. Allerdings überzeugt das nicht alle Anwesenden. Eine Hebamme in der Klinik in Pforzheim, die auch bei ver.di in der Tarifkommission ist, fühlt sich wenig von der Politik gehört.

      Becker und Frey hoffen dabei, dass die Streiks ihnen auch bei der Politik Gehör verschaffen. Passend zur Wahl sind auch einige Bundestagskandidaten aus Pforzheim anwesend und sprechen unterstützende Worte. Nicht nur für diesen Donnerstag, sondern für alle Streiks der ver.di von denen der nächste schon am Freitag stattfinden soll. Dass damit mehr Schaden als Nutzen gebracht wird, glaubt die Gewerkschaftssekretärin nicht. Ein Gesundheitswesen mit zu wenig Personal hat ist laut ihr kein Streikzustand, sondern Normalzustand. Auch deshalb müsse man am Arbeitskampf festhalten – selbst in der Trauerphase nach München. Bis zur nächsten Verhandlungsrunde am Montag wird also weitergestreikt, egal wie viele Dimensionen der Streik noch annimmt.

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