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      Lars Notararigo

      Karlsruhe

      Nach sieben Jahren und explodierenden Kosten: Stadthalle Karlsruhe bald fertig saniert

      Karlsruhe (ln) Die Karlsruher Stadthalle ist für sich genommen zweifellos historisch. Doch mittlerweile hat ihre Sanierung ihre eigene Geschichte geschrieben. Seit 2017 ist die Halle jetzt schon geschlossen und die Sanierungsarbeiten waren gezeichnet von Rückschlägen und Verteuerungen. Nun soll es für die neue Stadthalle aber in den Endspurt gehen. Und die Verzögerungen seien nicht nur negativ.

      Der Baugerüst-Dschungel zieht sich nach wie vor durch fast jeden Raum. Trotzdem nähert sich die Sanierung der Stadthalle mit großen Schritten dem Abschluss, so der der Vorstand der projektleitenden Firma. Tatsächlich hat sich das Erscheinungsbild der neugestalteten Kongressräume im vergangenen Jahr deutlich verändert. Der rohe Beton ist verkleidet, die Decken sind bereits in großen Abschnitten geschlossen, Küchenräume sind gefliest und statt nassem Stein dominiert ein Geruch von Holz und Leim. Von den verschiedenen Sälen bis in die Gänge.

      Es war und ist ein langer Weg, bis die Halle wieder öffnen kann. Sieben Jahre lang blieb sie für ihren eigentlichen Zweck ungenutzt. Zwischenzeitlich gab es Sanierungsstops, da der Vertrag mit dem vorherigen Planungsbüro aufgelöst wurde. Diese Verzögerungen nutzte man aber, um die Halle – dank Fortschritt in der Technik – noch moderner und nachhaltiger zu gestalten. Dabei wurde für fast jeden Raum eine Patentlösung erarbeitet. Seien das brandsichere Halterungen für Bildschirme oder eine geschuppte Decke im Brahms-Saal, damit sich die Akustik gleichmäßig bei jedem Zuhörer verteilt. Mit die größte Präzisionsarbeit: Das Verlegen der Kabel und Leitungen. Davon gab es mehr als beim ursprünglichen Bau der Halle vorgesehen. Das heißt: Jedes musste millimetergenau verlaufen, um keinen Domino-Effekt zu riskieren.

      Nachhaltigkeit, das bedeute auch geringere Kosten für Strom und Wärme – oder Kühlung. Und Kosten sparen wolle man, wo immer es sinnvoll ist. Immerhin waren im ersten Konzept noch rund 46 Millionen angedacht. Nachdem man 2021 ein neues Architekturbüro einstellte, waren es über 130 Millionen. Als sich, mit dem Ausbrechen des Ukraine-Krieges die Krisen staffelten wuchs das Soll auf über 140 Millionen. Seitdem konnte der Kostenrahmen allerdings eingehalten werden. Und nachhaltige Energieversorgung senke die Erhaltungskosten der Halle deutlich, was die Stadtkasse langfristig entlaste.

      Bis Mitte 2025 soll eine erste Probeveranstaltung in der Halle stattfinden. Ab 2026 soll der Regelbetrieb starten. Sowohl die Bürgermeister als auch der Vorstand des Architekturbüros sind zuversichtlich, dass man diesen Termin einhalten könne. Zum Ende hin gehe es rasend schnell, wie Kraemer es ausdrückt. Und schon sei dann der Dschungel an Baugerüsten einer neuen, lichtdurchfluteten Halle gewichen.

       

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