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ÖPNV-Streik: So verlief Tag 2 des 48-stündigen Streiks
Region (ln) „Heute ist kein Arbeitstag, heute ist ein Streiktag“ – so lautet die Parole der Gewerkschaft ver.di, die seit gestern den öffentlichen Personennahverkehr bestreikt. Dazu kommt heute noch ein Klimastreik von Fridays for Future und anderen Umweltschutzorganisationen. Allein in Karlsruhe marschierten über 700 Menschen von der Ost- in die Innenstadt. Ihr Beweggrund: Bessere Arbeitsbedingungen und mehr Klimaschutz.
Fallen die meisten Bahnen in Karlsruhe heute auch wegen des Streiks aus; eine einzelne fährt für den Streik. Vom Betriebshof des Karlsruher Verkehrsverbundes aus mit den Plakaten des gemeinsamen Streiks der Gewerkschaft ver.di und verschiedenen Umweltorganisationen. Kurz darauf bereiteten sich die Streikenden auf einen Zug zum Marktplatz vor. Heute, am zweiten Tag des 48-Stunden-Streiks deutschlandweiter ÖPNV-Mitarbeiter, gibt es dort Kundgebungen – sowohl zu Tariferhöhung und Arbeitsbedingungen als auch zu Klimagerechtigkeit.
Der Kommunale Arbeitgeberverband Baden-Württemberg vertritt hingegen die Ansicht, die Forderungen der gemeinsam Streikenden sind nicht haltbar. Die geforderten zusätzliche Vergütungen bei weniger Arbeitsstunden könne in dieser Form nicht bewilligt werden. Man müsste dafür die Löhne um 30 Prozent steigern. Obwohl die Mitarbeitenden im März bereits eine 12-prozentige Erhöhung erhalten. Das bedeute ein durchschnittliches Bruttogehalt von mehr als 4000 Euro. Mehr könnten die Kommunen nicht leisten. Ein Argument, das ver.di aber nicht überzeugt.
Dossows Einstellung – weit verbreitet unter den Streikenden. Bessere Arbeitsbedingungen und Klimaschutz, nach Ansicht vieler nicht voneinander zu trennen. Vor allem nicht beim ÖPNV. Daher möchten viele Beschäftigte und Aktivisten trotz ihrer unterschiedlichen Arbeits- und Lebensbereiche den Streik mit ihrer Überzeugung untermauern.
Ab Samstag um 2 Uhr morgens gilt der Streik als offiziell beendet. Die gemeinsamen Forderungen bleiben. Am 5. und 6. März werden in Stuttgart neue Verhandlungen mit dem Arbeitgeberverband stattfinden – doch auch danach möchten Beschäftigte und Aktivisten ihre Kooperation nicht beenden. Sollten die Verhandlungen fehlschlagen, könnte es weitere Streik geben.