Karlsruhe
Prozessauftakt gegen Fanprojekt-Mitarbeitende
Beginn eines Prozesses, der bundesweit für Aufsehen sorgt. Drei Mitarbeitende des Karlsruher Fanprojekts hatten nach einer Pyro-Aktion der Ultras ihre Aussage verweigert – und das ohne ein Zeugnisverweigerungsrecht. Vor dem Amtsgericht Karlsruhe hat der Prozess heute angefangen.
Eine Pyro-Aktion mit weitreichenden Folgen. Vor zwei Jahren hatten KSC-Ultras bei einem Heimspiel Pyrotechnik gezündet und dabei Unbeteiligte verletzt. Nachdem Mitarbeitende des Fanprojekts im Rahmen der Ermittlungen ihre Aussagen verweigert hatten, stehen diese nun vor dem Amtsgericht. Der Vorgang der Staatsanwaltschaft und die Befragung der Fanprojekts-Mitarbeitenden hatte bundesweit eine Diskussion über die Einführung eines Zeugnisverweigerungsrechts in der sozialen Arbeit ausgelöst.
Die Miteinbeziehung von Fanprojekt-Mitarbeitenden in die Ermittlungen – für viele ein Tabubruch. Die Staatsanwaltschaft wehrt sich. Immerhin gebe es kein Zeugnisverweigerungsrecht und mindestens 11 Personen wurden durch die Pyro-Aktion vor zwei Jahren verletzt.
Der Prozess gegen die drei Fanprojekt-Mitarbeitenden hat heute begonnen. Weitere Verhandlungstage folgen.