Bruchsal
"Traumberuf Polizist" auch zu diesen Zeiten? Für diese Bruchsaler Polizei-Absolventen schon
Bruchsal (rs) München, Aschaffenburg, Solingen – es scheint, als ob die Zahl der Anschläge immer weiter zunimmt. Dabei wird nicht einmal über alle auch in den Medien öffentlich berichtet. Überall muss aber die Polizei vor Ort sein. Auch die Polizei kämpft seit Jahren mit Fachkräftemangel, trotz Einstellungsoffensiven. Ob Polizist auch heute noch ein Traumberuf ist – für die neuen Absolventen der Bruchsaler Polizeihochschule schon.
Sie haben es geschafft: Nach zweieinhalb Jahren harter Arbeit, Disziplin und Training haben diese 42 jungen Menschen ihre Ausbildung in Bruchsal erfolgreich beendet: Auch Melanie Koch und Luca Rüdiger. Ab heute sind sie offiziell Polizeiobermeister.
Trotz aller Freude: Einfach wird es für die Anwärter nicht. Schwierige Einsatzsituationen bei der Polizei etwa bei Anschlägen oder direkte Gewalttaten auf Polizisten – Auch das ist die Realität ihres Traumberufs. Zum Beispiel der Messerangriff auf den Mannheimer Polizisten Rouven Laur. Der Jahrgang war zu dieser Zeit im Praktikum auf den Polizeipräsidien und -revieren im Land.
Vorbereitet fühlen sie sich aber gut. In zweieinhalb Jahren Ausbildung haben die Anwärter einen großen Teil hier am Ausbildungsstandort in Bruchsal verbracht. Sie sind der erste Jahrgang mit einem neuen Ausbildungskonzept: Praxisnäheres Training. Fälle werden also von der Tat bis hin zur Sachbearbeitung durchgespielt. Und das auch bei schwierigen Einsatzlagen.
Über 300 neue Polizeiobermeister gibt es jetzt in Baden-Württemberg. Sie werden verteilt auf die einzelnen Polizeipräsidien im Land. Wichtig, da es an Polizisten fehlt – und sich die Lage durch Pensionierung in Zukunft noch verschärfen wird.
Ob die aktuelle Einstellungsoffensive vom Land ausreichend ist, muss sich dann zeigen. Für diese 42 neuen Polizeiobermeister geht es jetzt erstmal in den Polizeidienst. Und da werden sie sehen, ob es beim Traumberuf Polizist bleibt.