Bietigheim
Übung für den Ernstfall: Kadaversuche in Bietigheim
Bietigheim (mg) Die Afrikanische Schweinepest stellt Behörden und Tierhalter vor große Herausforderungen. Doch wie kann man sich bestmöglich auf den Ernstfall vorbereiten? In Bietigheim wurde dazu eine ungewöhnliche Übung durchgeführt.
Vor etwa vier Jahren wurde bei einem Wildschwein in Brandenburg der erste Fall von Afrikanischer Schweinepest (ASP) in Deutschland nachgewiesen. In Baden-Württemberg trat die Tierseuche erst vor rund zweieinhalb Jahren auf. Wird ein infizierter Kadaver entdeckt, werden zunächst Sperr- und Überwachungszonen eingerichtet. Anschließend beginnt eine systematische Suche nach weiteren Wildschweinkadavern, die von der Seuche betroffen sein könnten. Jetzt am Wochenende probte das Veterinäramt Rastatt eine solche Suche in einem Waldstück in Bietigheim.
Gemeinsam mit dem Training Center Retten und Helfen wurde das Waldstück nach toten Wildschweinen abgesucht. Das Trainingcenter, das vom Ministerium für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz beauftragt wurde, ist für die Ausbildung der Kadaversuchteams und die Einsätze der Mensch-Hund-Tandems zuständig. Für die Hunde stellt die Suche dabei keine große Herausforderung dar.
In Bietigheim war bei der Übung nur ein Hund im Einsatz. Bei einem echten Ausbruch der Schweinepest würden jedoch mehrere Hunde beteiligt sein. Grundsätzlich kann jede Hunderasse für solche Suchaktionen ausgebildet werden – vorausgesetzt, die Tiere sind entsprechend motivierbar und gut trainiert. Von der Probeaktion in Bietigheim erhoffte man sich vor allem eines.
Die Afrikanische Schweinepest ist in Baden-Württemberg zwar erst seit gut zweieinhalb Jahren ein Thema, doch die Vorbereitungen für den Ernstfall laufen auf Hochtouren. Übungen wie die in Bietigheim sollen sicherstellen, dass im Falle eines Ausbruchs schnell und effektiv gehandelt werden kann.