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      Ronja Schrimpf

      Region

      Wälder widerstandsfähig machen - egal ob privat oder staatlich: Die neue Waldnaturschutzkonzeption 2030

      Region (rs) Auch wenn das aktuelle Wetter gar nicht daran denken lässt: Es ist zu heiß und zu trocken. Das sieht man auch, wenn man mal im Nachbarwald spazieren war. Denn viele Bäume dort kämpfen bereits mit den Auswirkungen von Dürre, Hitze und plötzlichem Starkregen. Aber auch andere Waldbewohner leiden – das sieht man daran, dass die Artenvielfalt immer weiter zurückgeht. Das Land Baden-Württemberg passt daher die eigene Waldstrategie weiter an – und will auch private Waldbesitzer mitnehmen: Mit der neuen Waldnaturschutzkonzeption 2030.

      Eine unsichtbare Linie machte bisher den Unterschied: In Zukunft sollen Staatswald und Privatwald gleich behandelt werden – jedenfalls in Sachen Waldschutz: Mit der neu vorgestellten Waldnaturschutzkonzeption 2030:

      „Die Waldnaturschutzkonzeption 2030 bildet somit den Überbau für einen kohärenten Waldnaturschutz in Baden-Württemberg. Schließlich macht Biodiversität nicht an Besitzgrenzen Halt. Das ist ein ambitionierter und bundesweit einmaliger Ansatz“

      Peter Hauk, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz

      Lange Dürren, große Hitze, Starkregen – die Folgen des Klimawandels sind bereits zu sehen. Ziele der neuen Konzeption also: Wälder widerstandsfähiger machen und die Artenvielfalt im Wald sichern. Das gehe nur mit konkret messbaren und verbindlichen Zielen – die für alle Wälder im Land gelten. Konflikte zwischen Naturschutz, Holznutzung und Erholung sollen durch Rahmenbedingungen aufgelöst werden. Keine Monokulturen, sondern vielfältig gemischte, und reich strukturierte, naturnahe Wälder sind in der Waldnaturschutzkonzeption 2030 vorgesehen.

      „Zudem enthält sie spezielle Maßnahmen für besonders schutz- oder managementbedürftige Arten im Wald und ergänzt wichtige Themen, wie die ökologisch bedeutsame Wasserretention, den Biotopverbund im Wald sowie den Umgang mit Störungsflächen.“

      Peter Hauk, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz

      Von Naturschutzverbänden wie dem NABU wird die neue Konzeption begrüßt. Würde sie umgesetzt, dann wäre das ein riesiger Erfolg, heißt es vom NABU. Doch es kommt auch ein Aber:

      „Ohne die notwendigen Mittel wird es nicht funktionieren. Es braucht den politischen Willen, das Konzept zu beleben sowie mit personellen und finanziellen Ressourcen auszustatten.“

      Johannes Enssle, Landesvorsitzender NABU BW

      Und daran fehle es – denn für die landesweite, wälderübergreifende Umsetzung rechnet der NABU allein mit über 20 Millionen Euro Kosten. Verpflichtend ist die neue Waldnaturschutzkonzeption nur für den Staatswald – für alle anderen Waldbesitzer bleibt sie freiwillig. Auch wenn die unsichtbare Linie also mit der neuen Waldnaturschutzkonzeption 2030 keinen Unterschied mehr macht – Ob unsere Wälder in Zukunft auch widerstandsfähiger werden, ist noch offen.

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