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      Ronja Schrimpf

      Rastatt/Durlach

      Wer waren diese Menschen? Durlacher Skelette von 160 Menschen werden untersucht

      Rastatt/Durlach (rs) Es begann mit einem archäologischen Fund – und dann wurden es immer mehr. Bauarbeiter fanden im November zunächst ein Skelett am Hengstplatz in Karlsruhe Durlach. Die erste Vermutung bestätigte sich damals schnell: Unter der Erde begraben lag ein ganzer Friedhof eines ehemaligen Spitals. Inzwischen sind die Skelette der rund 160 Menschen ausgegraben. Was mit ihnen jetzt geschieht und was man aus den Knochen zu erfahren hofft, haben wir nachgefragt.

      Es ist erstmal das Ende einer Reise. Für diese Kiste, aber vor allem für deren Inhalt. Zwischen diesen unscheinbaren Pappdeckeln liegen die Überreste eines Menschen. Zusammen mit 64 weiteren Kisten mit den Skeletten von rund 160 Menschen werden sie jetzt ins Archiv des Landesamts für Denkmalschutz übergeben. Hier werden die Überreste ausgepackt, gesäubert und untersucht. Gefunden wurden sie während Bauarbeiten am Hengstplatz im Karlsruher Stadtteil Durlach. Ein Überraschungsfund, der auch für die Archäologen nicht alltäglich ist.

      Viel wissen die Archäologen über das Leben der Männer, Frauen und Kinder nicht, deren Überreste gefunden wurden. Beerdigt waren sie wohl auf einem bislang nirgendwo verzeichneten Friedhof eines ehemaligen Spitals. Gerade aus archäologischer Sicht spannend.

      Und das soll herausgefunden werden. Dazu kommen die Knochen ins Zentrale Fundarchiv in Rastatt. Hier liegen die menschlichen, aber auch tierischen Skelette aus über 30.000 Fundorten in ganz Baden-Württemberg. Nicht alle Überreste können deshalb hier verwahrt werden. Die Vorgaben – etwa Alter der Knochen, archäologisches Interesse – werden strenger, je jünger der Fund ist. Dieses Interesse ist beim Durlacher Fund auf jeden Fall gegeben.

      Das Zentrale Fundarchiv in Rastatt ist das größte und einzige Archiv im Land – ausgenommen von einzelnen Zwischenlagern. Einige der Kisten warten bereits seit 40 Jahren darauf, geöffnet und die Überreste untersucht zu werden. Die Aufgabe: Die Skelette bewahren und schützen, auch für den Fall, dass sich die archäologischen Methoden zur Untersuchung verbessern. Eine Herausforderung

      Die Untersuchung der Überreste könnte noch einige spannende Details aus dem Leben der in Durlach bestatteten Menschen ans Tageslicht bringen. Dazu werden die Knochen noch einmal in ein Labor gebracht. Ihre Reise endet dann aber mit Sicherheit im Zentralen Fundarchiv in Rastatt.

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