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      Lars Notararigo

      Karlsruhe

      Zehn Jahre Projekt "Luise": Wie die Karlsruher Diakonie seit 2014 Sexarbeiterinnen hilfeleistet

      Karlsruhe (ln) Nicht alle Ecken und Enden Karlsruhes werden von Stadt und Reiseführern beworben. Über die Rotlichtviertel etwa, wird gerne geschwiegen. Zu Unrecht, sagt unter anderem die Karlsruher Diakonie. Die Frauen dort bräuchten wie alle anderen Menschen Unterstützung und Wertschätzung. Deshalb wurde 2014 das Hilfsprogramm „Luise“ gegründet. Heute, zum zehnten Jahrestag, lassen die Verantwortlichen das Programm noch einmal Revue passieren.

      Eine Gleichbehandlung von Prostituierten, das ist die Intention, mit der das Hilfsprogramm „Luise“ des Diakonischen Werks Karlsruhe gegründet wurde. Sie sollen in ihrer Arbeit genau so bezahlt und erfasst werden, wie andere Berufe und auch genauso wertgeschätzt. Heute, zum 10. Jahrestag von „Luise“, verfolge man dieses Ziel immer noch. Dazu gibt es über 400 Beratungskontakte nahe des Karlsruher Straßenstrichs. Etwa Hilfe zur Gewaltprävention, Bürokratie, Hygiene, mobile gynäkologische Stationen, menschliche Wertschätzung wie Geburtstagsfeiern aber auch Ausstiegsstrategien. Man möchte so die Istanbul Konvention zum Schutz von Frauen und das Prostituiertenschutzgesetz umsetzen.

      Devise dabei, immer die Sexarbeiterinnen einzubeziehen, sie zu Wort kommen zu lassen und ihre Wünsche zu respektieren. Das ist die Aufgabe der Sozialarbeiterinnen, die den Straßenstrich wöchentlich besuchen und die Hilfsangebote unterbreiten und durchführen. Ihrer Aussage nach müsse man vor allem die Augen nach Zwangsprostitution und Menschenhandel offenhalten. Menschenhandel heiße nicht verschleppen, sondern aus EU-Ländern mit falschen Versprechungen nach Deutschland locken. Anschließend werden die Frauen zur Sexarbeit gezwungen. Da sie oft kein deutsch sprechen und ihre Rechte nicht kennen, sei es fast unmöglich, sich zu wehren.

      Um all das zu ermöglichen, brauche man verschiedene Fördertöpfe. Die meisten Zuschüsse stammen seit 10 Jahren von der Stadt Karlsruhe. Andererseits kritisiert die Diakonie, dass der Gemeinderat einen Antrag für bessere Arbeitsbedingungen für Prostituierte vergangenes Jahr ablehnte. Auch aus Stuttgart gibt es Förderungen – die Landesregierung setze sich für verschiedene Projekte zum Schutz und zur Vernetzung von Sexarbeiterinnen ein.

      Nicht alles sei dabei von der Politik lösbar, wie Leidig einräumt. Einige Probleme sind gesellschaftlich. Viele Vermieter wüssten etwa, dass Prostituierte wenig Optionen auf dem Wohnungsmarkt haben und würden deshalb unverhältnismäßig hohe Mieten fordern. Ein Problem, mit dem auch das Programm „Luise“ helfen möchte. So geht der Kampf um Gleichbehandlung und Wertschätzung also auch für das kommende Jahrzehnt weiter.

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