Mehr späte Mütter in Baden-Württemberg
Baden-Württemberg/Karlsruhe (pm/an) In Baden-Württemberg hat fast jedes vierte Baby eine Mutter, die bereits 35 oder älter ist. Nach einer Steigerung des Anteils von 17 auf 23,8 Prozent zwischen 2000 und 2007 unterliegt der Wert seitdem nur geringen Schwankungen und lag 2013 bei 23,9 Prozent. Das berichtet die Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK) und bezieht sich dabei auf aktuelle Zahlen des Statistischen Landesamts.
In Karlsruhe gehörten 2013 insgesamt 26,6 Prozent der Mütter zu der Gruppe der sogenannten Spätgebärenden. Damit liegt der Anteil deutlich über dem baden-württembergischen Durchschnitt. Im Landkreis Karlsruhe beträgt die Quote dagegen unterdurchschnittliche 22,3 Prozent. Die Schwankungsbreite innerhalb der Stadt- und Landkreise ist insgesamt sehr hoch. Während in Heidelberg sogar fast jede dritte Mutter (31,4 Prozent) zu den Spätgebärenden gehörte, waren es in Pforzheim nur 16 Prozent.
Mit dem Alter der Mutter steigt das Risiko einen Schwangerschaftsdiabetes, eine Schwangerschaftsvergiftung (Gestose) oder eine Gebärmuttergeschwulst (Myom) zu entwickeln. Weil reifere werdende Mütter die Vorsorge-Untersuchungen besonders gewissenhaft wahrnehmen, werden diese Komplikationen zumeist aber schnell erkannt und therapiert. „Durch die moderne Vorsorge ist die Chance ein gesundes Kind auf die Welt zu bringen auch für ältere Frauen sehr gut“, erklärt Nicole Battenfeld, Sprecherin der TK in Karlsruhe. Es sei nicht mehr zeitgemäß, Frauen ab 35 Jahren kategorisch als Risikoschwangere zu behandeln.
Diese Praxis ist laut TK ein Grund dafür, dass der Anteil der Kaiserschnittgeburten in Baden-Württemberg mittlerweile bei 32,6 Prozent liegt. Allerdings schwankt die Kaiserschnitt-Rate in den einzelnen Regionen Baden-Württembergs zwischen 27 und 36 Prozent. „Die große Bandbreite lässt darauf schließen, dass hier mit verschiedenerlei Maß gemessen wird“, sagt die TK-Sprecherin. Es sollten so viele Kaiserschnitte wie medizinisch notwendig durchgeführt werden, aber so wenige wie möglich. Die TK engagiert sich deshalb gemeinsam mit dem Sozialministerium Baden-Württemberg und weiteren Akteuren in einer Kampagne zur Stärkung der natürlichen Geburt.