Mehr Unterstützung gefordert

Karlsruhe (pm/ij) 59 Prozent der Menschen, die sich intensiv um ihre dementen Angehörigen kümmern, sind oft am Ende ihrer Kräfte. Das teilt die DAK im Pflegereport 2017 mit. Auch im weiteren Umfeld von Menschen mit Demenz sage jeder Dritte erschöpft zu sein. Momentan leben in Deutschland 1,6 Millionen Menschen mit Demenz. Schätzungen zufolge könnten es 2050 doppelt so viele sein.

Laut Michael Richter, Leiter der DAKGesundheit in Karlsruhe, bestehe großer Handlungsbedarf. Neun von zehn Personen fordern mehr Handlungsbedarf. Laut der DAK-Studie gibt es außerdem Defizite in Diagnostik und Versorgung. Angesichts der Ergebnisse schlägt DAK-Vorstandschef Andreas Storm neue Wege vor, die Pflege zu stärken.

Unterstützung wünschen sich 86 Prozent der Befragten vor allem durch Geld. Zwei von drei  möchten mehr Unterstützung durch professionelle Dienste. 60 Prozent erwarten für sich und ihre dementen Familienmitglieder mehr Selbsthilfe-, 42 Prozent mehr Informationsangebote. Jeder dritte pflegende Angehörige will Unterstützung durch Freiwillige und günstigere Möglichkeiten, sich von privaten Pflegekräften unterstützen zu lassen. Für den DAK-Pflegereport hat das AGP Institut Sozialforschung an der Evangelischen Hochschule Freiburg untersucht, welche Erfahrungen, Erwartungen und Ängste die Menschen zum Thema Demenz haben. Dabei stand im Mittelpunkt: Ist trotz Demenz ein gutes Leben möglich?

 

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