Nach schwerem Busunglück: Fahrer schweigt zur Unfallursache

Karlsruhe (pol/da) Nach dem schweren Busunglück auf der A5 nahe Ettlingen schweigt der Busfahrer weiter zum Unfallhergang. Wie ein Polizeisprecher gegenüber Baden TV mitteilte, hat sich der Mann bisher nicht zum Unfallhergang und der -ursache geäußert. Bei dem schweren Unglück war am Mittwoch eine 30-jährige Frau ums Leben gekommen; eine Person schwebt noch in Lebensgefahr.

Laut Raphael Fiedler, Sprecher der Polizei Karlsruhe, sind aktuell die Spezialisten noch dabei, die Daten auszulesen. Parallel liefen die Vernehmungen. Mittlerweile ist klar, dass der Reisebus eine Erstzulassung aus dem Jahr 2014 hatte, demnach ein Notbremsassistent nicht verbaut sein musste. Ob jedoch einer nachgerüstet wurde und hätte funktionieren müssen, ist noch Gegenstand der Ermittlungen der Gutachter. Der Busfahrer war am Mittwochmorgen gegen 6.25 Uhr vermutlich aus Unachtsamkeit einem Müllwagen aufgefahren; dabei starb die 30-jährige Reiseleiterin, eine Person schwebt in Lebensgefahr. Insgesamt wurden 31 Menschen verletzt, teilweise schwer. Bis wann die Ermittlungen zur Unfallursache abgeschlossen sein werden, konnte Fiedler nicht sagen; er rechnet damit, dass es Tage bis Wochen dauern könne. Ob es anschließend eine Gerichtsverhandlung geben wird, steht noch nicht fest.

120 Verstöße bei Rettungsgasse

Nach dem Unfall bildeten sich lange Staus auf der A5 und der A8. Insgesamt registrierte die Polizei 120 Autofahrer, die keine Rettungsgasse gebildet hatten; sie müssen mit einer Anzeige rechnen. Gegen Mittag konnte die Sperrung aufgehoben werden. Neben 30 Einsatzkräften der Polizei waren noch die Feuerwehr mit 50 Mann und der Rettungsdienst mit 30 Fahrzeugen und 60 Hilfskräften im Einsatz; außerdem waren fünf Kräfte der psychosozialen Notfallseelsorge vor Ort und betreuten die Businsassen sowie die Einsatzkräfte. Bei dem Unfall entstand ein Sachschaden von 200.000 Euro.

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