Online-Shopping: Hat der Einzelhandel eine Zukunft?

Region (cm) Das Straßenbild ist heutzutage geprägt von DHL-Lieferanten oder Deliveroo-Radlern. Ob man sich per Mausklick sein Mittagessen bestellt und liefern lässt oder bei Ebay, Amazon und Co. online shoppt: Der Online-Handel boomt und besticht durch Vielseitigkeit, die stationäre Geschäfte oft nicht bieten können. Was bedeutet das für den Einzelhandel?

Laut einer Statistik bezüglich des Kaufverhaltens der Befragten werden online insbesondere Bücher oder Elektrogeräte gekauft. Lebensmittel oder Medikamente hingegen werden lieber vor Ort gekauft. Doch das könnte sich in Zukunft ändern.

Statistik: Würden Sie die folgenden Produkte lieber im Online- und Versandhandel oder lieber im klassischen Einzelhandel kaufen? | Statista
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Versandapotheken wie DocMorris liefern bereits Medikamente und andere Produkte nach Hause, und auch die Supermärkte ziehen nach. REWE und Edeka beispielsweise bieten mittlerweile ebenfalls Lieferservices an. Und im Rahmen von Amazon-Prime- Now liefert der Versandgigant in München und Berlin per App bestellte Ware mittlerweile innerhalb von 2 Stunden nach Hause – darunter auch Lebensmittel.

Einzelhandel vor dem Aus?

Das Kaufverhalten der Gesellschaft hat sich innerhalb des letzten Jahrzehnts deutlich verändert, und besonders junge Leute, die mit dem Internet aufgewachsen sind, kaufen gerne online. Zu verlockend ist die Tatsache, dass man hier jederzeit shoppen kann – Online-Shopping kennt keine Öffnungszeiten. Wenig verwunderlich also, dass vermehrt festgestellt wird, das Verbot der Sonntagsöffnung koste den stationären Einzelhandel wichtige Einnahmen.

Viele, vor allem große, Anbieter wie Media Markt bieten zusätzlich zu ihren Ladengeschäften auch einen Online-Shop an und generieren somit eine deutlich höhere Reichweite als zuvor. Wer als Anbieter weiterhin bestehen will, ist gezwungen, mit dem technischen Wandel gehen und auch online Präsenz zu zeigen, um möglichst viele Kunden anzusprechen. Doch es geht auch anders herum: Der als Versandhändler groß gewordene Modeanbieter Peter Hahn beispielsweise eröffnete erst nach der Etablierung als Versandgeschäft eigene Filialen, beispielsweise in Freiburg im Breisgau. Vor allem die Modebranche kann nämlich nach wie vor auf einen großen Pluspunkt gegenüber dem Online-Shopping verweisen: die Möglichkeit, Kleider anzuprobieren und die individuelle Beratung der Fachverkäufer. Beides möchten viele Kunden auch heute nicht missen.

Ein generelles Problem des Einzelhandels wird damit jedoch nicht gelöst: der sogenannte Showrooming-Effekt. Damit wird das Phänomen bezeichnet, dass Kundschaft die Ware vergleicht und probiert, den Kauf jedoch im Internet vollzieht. Grund: die niedrigeren Preise, die Online-Shops aufgrund geringerer Miete, Personal-, Lager- und Betriebskosten anbieten können. Maßnahmen, den Showrooming-Effekt zu kontern, bestehen unter anderem im Bereitstellen von Coupons, konkurrenzfähigen Preisen, einem überzeugenden Kundenservice und gut geschulten Angestellten.

Ob man aber auf den Schaufensterbummel in der Einkaufsmeile, individuelle Beratung oder auf das nette Gespräch mit der Verkäuferin im Supermarkt verzichten will und lieber vom heimischen Sofa aus shoppt, bleibt nach wie vor jedem selbst überlassen.


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