Pforzheimer Handwerker retten Kulturerbe
Pforzheim (pm/js) Das Projekt „Pforzheim Revisited“ ist im Dezember 2015 in das deutsche Register guter Praxisbeispiele des UNESCO Abkommens zum Erhalt des immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden. Erfahrene Schmuckhandwerker geben ihr Wissen über vorindustrielle Techniken an Studenten weiter.
Sandguß, Kettenherstellung oder Prägen und Pressen – die Techniken sind in der heutigen Schmuckherstellung kaum noch verbreitet. Ausbildungsmöglichkeiten gibt es nicht mehr. Nur noch ein Pforzheimer Unternehmen nutzt die Technik des Guillochieren.
Wissen weitergeben, alte Techniken vor dem Verschwinden bewahren und für neue Ideen nutzen: die Intention von „Pforzheim Revisited“. Studierende arbeiteten jeweils zu Beginn des Wintersemesters zusammen mit „altgedienten“ und erfahrenen Pforzheimer Spezialisten, die sich noch mit manufakturellen Schmucktechniken der Jahrhundertwende auskennen. Sie nutzen die „Manufakturelle Schmuckherstellung“ für ihre eigenen Entwürfe. Die Studierenden blicken den Handwerkern über die Schultern und werden von ihnen im Deutschen Technikmuseum Berlin in die alten Maschinen der Jugendstilzeit eingewiesen.
Zusammengeschlossen sind die Pforzheimer Meister in der Arbeitsgruppe „Schmuck verbindet“, deren Durchschnittsalter bei etwa 70 Jahren liegt. Die Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin, die Hochschule Pforzheim, das EMMA-Kreativzentrum Pforzheim und die Scheideanstalt C. Hafner initiierten das Projekt.