Polizei untersagt Weiterführung des Kurdenmarschs
Karlsruhe (pol/che) Nach den heftigen Ausschreitungen im Rahmen des Kurdenmarschs in der Region hat die Polizei dessen Weiterführung abgesagt. Insgesamt wurden 26 Teilnehmer des Zuges festgenommen. Ursprünglich sollte der Marsch Richtung Straßburg fortgesetzt werden.
Als Konsequenz auf die zunehmend gewalttätigen Ausschreitungen im Verlauf der gestrigen Etappe des Kurdenmarsches, die in der Nacht durch die Polizei aufgelöst wurde, untersagte heute
Morgen die Versammlungsbehörde die Durchführung der weiteren Etappen des Kurdenmarsches in Richtung Straßburg und ordnete gleichsam den Sofortvollzug ihrer Auflösungsverfügung an. In ihrer Begründung verwies sie insbesondere auf das im Verlauf der einzelnen Etappen merklich gestiegene Aggressionspotential in Verbindung mit einer gesunkenen Hemmschwelle der Teilnehmer. Im Verlauf der gestrigen Ausschreitungen hatte sich sogar ein kurdischer Ordner an den Gewalttätigkeiten beteiligt. Die Mitteilung über die endgültige Auflösung und das Verbot des Kurdenmarsches heute und morgen in Kehl, wurde von den sich versammelten Kurden auf dem Rastatter Marktplatz zunächst mit Unmutskundgebungen kommentiert. Nach ca. 30 Minuten
löste sich die Kundgebung jedoch auf und die Kurden verließen den Marktplatz. Im Rahmen der Auseinandersetzungen mit ihren Brennpunkten in Ettlingen, Malsch und Rastatt wurden gestern insgesamt 26 Kurden von der Polizei vorläufig festgenommen. Gegen sie werden Strafverfahren wegen verschiedenster Delikte, u.a. wegen Landfriedensbruch, gefährlicher Körperverletzung, Verstößen gegen das Versammlungsgesetz, Bedrohung und Beleidigung, eingeleitet. Insgesamt stellte die Polizei bei 183 Versammlungsteilnehmern deren Identität fest. Zur Verhinderung weiterer Ausschreitungen wurde nach den tumultartigen Ausschreitungen in Rastatt insgesamt 279 Personen ein Platzverweis ausgesprochen. Darunter waren auch 80 Türken, die sich im Bereich der Auseinandersetzungen aufhielten. Die Polizei war zunächst mit 130 Beamte im Einsatz. Um die aufgeheizte Situation in Rastatt zu beruhigen, wurden weitere 123 Beamte nachalarmiert. Eine Beamtin wurde bei den Auseinandersetzungen von einem Stein am Kopf getroffen. Sie konnte inzwischen aus der Klinik entlassen werden.