Rauswurf aus der Kita: Eltern konnten das Mittagessen nicht zahlen
Karlsruhe (pm/yb) „Für eine reiche Stadt wie Karlsruhe ist das schlicht ein Skandal“, nehmen Stadträtin Sabine Zürn und Stadtrat Niko Fostiropoulos Stellung zu Presseberichten, nach denen in Karlsruhe Kinder aus der Kita fliegen oder Eltern der Kita-Platz für ihr Kind verweigert wird, weil sie nicht in der Lage sind, den Mittagessensbeitrag zu zahlen.
Die LINKE sehen sich natürlich bestätigt: Kitas sollten einschließlich des Mittagessens genrell kostenfrei sein
„Der Verein Karlsruher Kindertisch ist diesen Eltern und Kinder eine sehr große Hilfe, die zudem unbürokratisch ist. Hier muss aber auch die Stadt in die Gänge kommen. Solche Fälle dürfen einfach nicht passieren. Und vier bis sechs Wochen Bearbeitungszeit für einen Antrag auf Erstattung des Mittagessensbeitrags durch die Stadt ist schlicht ein Unding“, so Zürn und Fostiropoulos in ihrer gestrigen Pressemitteilung.
In ihrer diesbezüglichen Anfrage an die Stadt wollen sie wissen, wie viele solcher Fälle, Rauswurf aus Kita oder Verweigerung eines Kita-Platzes, der Stadt bekannt sind, wo geholfen werden konnte und ob es nicht sinnvoll sei, einkommensschwächeren Eltern, denen bereits die Kita-Gebühren erstattet worden sind, automatisch auch die Mittagessensbeiträge ohne zusätzliches Antragsverfahren zu erstatten. „Diese traumatischen Erfahrungen für einkommensschwächere Eltern und ihre Kinder wären hinfällig, wenn Kita-Gebühren und Mittagessensbeiträge abgeschafft würden und die Kita generell kostenfrei angeboten würde. Deshalb bleiben wir bei dieser Forderung“, schließen Zürn und Fostiropoulos ihre Stellungnahme ab.