Regierungsbildung: Wer mit wem?

Karlsruhe/Stuttgart (pas) CDU-Spitzenkandidat Guido Wolf war angetreten, um das CDU-Stammland Baden-Württemberg für seine Partei zurückzugewinnen. Am Wahlsonntag erlebte Wolf sein persönliches Waterloo. Die Christdemokraten verloren zwölf Prozent, sind erstmals nur noch zweistärkste Kraft im Land. Doch Wolf kann dem Wahlsonntag etwas Positives abgewinnen. Noch am Abend sagte er in der ARD: „Grün-Rot ist abgewählt!“ Und tatsächlich eröffnet das Ergebnis Wolf trotz der herben Verluste EINEN Weg, den grünen Landesvater Kretschmann abzulösen.

Vorneweg: Die sonst oft letzte Lösung „Große Koalition“ aus CDU und SPD ist in diesem Fall keine. Dafür war die SPD im Ländle zu schwach, ist nur noch viertstärkste Kraft.

Grün-Schwarz

Die im neuen Landtag „große“ Koalition wäre die der beiden stärksten Parteien Grüne und CDU. Eine Zusammenarbeit in Regierungsverantwortung ist durchaus denkbar – funktioniert beispielsweise in Hessen bereits. Der Unterschied: In Baden-Württemberg wären die Grünen erstmals der große Koalitionspartner und würden den Ministerpräsidenten stellen. Gemeinsam kämen beide Parteien auf eine stabile Mehrheit von 89 von 143 Sitzen.

Die Ampel

Möglich ist auch die vor Jahren mehrfach diskutierte Ampel-Koalition aus Grünen, SPD und FDP – sie käme gemeinsam auf 78 Sitze im Landtag. Allerdings hatte FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke bereits im Vorfeld mehrfach gesagt, dass mit seiner Partei eine solche Koalition nicht zu machen sei – unter anderem in der großen Baden TV-Podiumsrunde zur Landtagswahl.

Deutschland-Koalition

Der einzige Weg für CDU-Spitzenkandidat Guido Wolf auf den Posten des Ministerpräsidenten führt über SPD und FDP. Die sogenannte Deutschland-Koalition käme unter CDU-Führung auf eine knappe Mehrheit von 73 der 143 Sitze.

Eine schnelle Einigung am Verhandlungstisch wird es ob der in Parteikreisen eher ungewünschten Koalitionsmöglichkeiten wohl kaum geben. In den kommenden Wochen dürfte hart verhandelt und um jedes Detail gerungen werden.

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