Schneekanonen auf den Pisten – KIT-Experten: Klimawandel macht sich bemerkbar

Karlsruhe (pm/vg) Der Klimawandel macht sich in den Alpen deutlich bemerkbar, heißt es in einer Pressemeldung des KIT. In den niedrigen Lagen sind viele Pisten auf Schneekanonen angewiesen – Experten gehen davon aus, dass die Temperatur in den Alpen künftig alle zehn jahre um ein halbes Grad Celsius steigen wird. Langfristig müssten so Alternativen für das Tourismuskonzept der Skiregionen entwickelt werden, so das KIT.                                  

Aktuell klappt es zwar mit Neuschnee im Schwarzwald und in den Alpen – bislang blieben viele deutsche Skigebiete aber noch geschlossen, in niedrigen Lagen der Alpen waren die Pisten nur dank Schneekanonen in Betrieb.

„Schnee gibt es dann, wenn feuchte Luftmassen und niedrige Temperaturen zusammentreffen. Schneekanonen helfen in Situationen wie in den vergangenen zwei Wochen, wenn es sehr kalt ist, aber gleichzeitig die feuchten Luftmassen fehlen. Ob die kalten Temperaturen aber pünktlich zu der für das Skigeschäft entscheidenden Zeit des Jahreswechsels kommen, ist letztlich Zufall. Bei den immer wärmer werdenden und tendenziell später beginnenden Wintern können Schneekanonen deshalb nur eine Übergangslösung sein. Langfristig müssen für das touristische Konzept der Skiregionen Alternativen zum Skifahren entwickelt werden“, sagt Klimaforscher Harald Kunstmann vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT).

Er und seine Kollegen gehen davon aus, dass die Temperatur in den Alpen künftig alle zehn Jahre um etwa ein halbes Grad Celsius steigen wird.

„Damit werden sich auch die Klimazonen nach oben verschieben, um etwa hundert Höhenmeter pro Jahrzehnt“, so Kunstmann. Damit würden die Schneebedingungen immer unsicherer. Insbesondere gilt das für niedriger gelegene Schneegebiete unter 1500 Metern (Anm.: wie zum Beispiel den Mehliskopf). In diesen Gebieten werden Niederschläge künftig vor allem als Regen fallen, so die Experten.

„Gleichzeitig wird das Wetter variabler: Die Ausschläge zwischen sehr trockenen und sehr feuchten, sehr kalten und sehr warmen Jahren werden extremer“, sagt Harald Kunstmann.

Der Klimawandel sei laut Kunstmann in den Alpen deutlich sichtbar – vor allem an den Gletschern. Diese gehen massiv zurück; in den Ostalpen könnten sie bis Ende des Jahrhunderts verschwunden sein, so der Experte.

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