Ermittlung durch genetische Superkräfte: Polizeipräsidium Offenburg setzt ab sofort auf „Super-Recogniser“
Rastatt/Baden-Baden (pol/ks) Das Polizeipräsidium Offenburg nutzt zur Identifizierung von Tatverdächtigen ab sofort spezielle genetische Fähigkeiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: „Super-Recogniser“ sind Personen, die ein Talent dafür haben, sich menschliche Gesichter besonders gut einzuprägen und wiederzuerkennen. Dabei handelt es sich um eine angeborene Fähigkeit, die nur ungefähr ein bis zwei Prozent der Menschen besitzen. 35 „Super Recogniser“ sind seit März im Bereich des Präsidiums Offenburg und damit auch in Rastatt und Baden-Baden im Einsatz.
Neben dem Identifizieren von Straftätern, Opfern oder Zeugen sollen die „Super-Recogniser“ durch den Abgleich von Bild- oder Videoaufzeichnungen auch beim Erkennen von Tatzusammenhängen helfen und können zu Fahndungsmaßnahmen herangezogen werden. Auch die Polizeipräsidien in Stuttgart und Konstanz arbeiten bereits mit den besonderen Ermittlern.
Im vergangenen Sommer hatte das Polizeipräsidium Offenburg das Projekt gestartet: In enger Zusammenarbeit mit der University of Greenwich in London gab es im Zeitraum von Juli bis Dezember 2021 drei Testphasen. Anhand der erreichten Ergebnisse gelang es dem Expertenteam Universität, die „Super-Recogniser“ unter den Mitarbeitern herauszukristallisieren. Seit dem 1. März können sie über eine eigens eingerichtete Koordinierungsstelle von allen Polizeirevieren und Kriminalinspektionen des Polizeipräsidiums Offenburg angefordert und eingesetzt werden. „Nach den sehr anspruchsvollen Testphasen mit erfreulichem Ergebnis beginnt nun die eigentlich spannende Phase, die Fähigkeiten im täglichen Dienst erfolgreich einzubringen“, so Kriminaldirektor Hans-Martin Berl.