Asylbewerber: Landrat fordert Band zum Handeln auf
Karlsruhe/Stuttgart (pm/pas) Landrat Christoph Schnaudigel wirft dem Land Baden-Württemberg mangelnde Bereitschaft vor, die Landkreis für die Aufnahme von Asylbewerbern finanziell auszustatten. Allein der Kreis Karlsruhe müsse fünf Millionen Euro aus kommunalen Mitteln aufbringen. Das Land werde eigenen Maßstäben nicht korrekt, so Schnaudigel.
Der aktuell aufgetretene Masernfall in der Karlsruher Landeserstaufnahmestelle – wir hatten gestern berichtet – biete für Schnaudigel die Gelegenheit, darauf hinzuwiesen, dass die dortigen Unterbringungsmöglichkeiten bei weitem nicht ausreichten. Da die Menschen teilweise auf Matratzenlagern untergebracht seien, würde das ideale Bedingungen für die Übertragung von Infektionskrankheiten bieten. „Trotz wiederholter Aufforderung ist seitdem nichts geschehen“, sagt Schnaudigel.
Gleichzeitig unterstreicht Schnaudigel die Forderung der Landkreise auf Änderung der Baunutzungsverordnung, damit Asylbewerber auch in Gewerbegebieten untergebracht werden können. Völliges Unverständnis zeigte er über die Weigerung, einige Länder auf dem Balkan als „sichere Herkunftsländer“ einzustufen.