Iffezheim
Nach Havarie in Iffezheim: Wie die Schleuse repariert werden soll
Iffezheim (cm/al) Vor über zwei Monaten rammte eine Steuerfrau mit ihrem Frachter die Schleuse in Iffezheim. Seitdem kann eine Kammer der Schleuse nicht genutzt werden. Bis klar war, wie die Reparatur ablaufen soll, dauerte es einige Zeit. Denn der Prozess ist nicht ganz unkompliziert. Nun haben die Arbeiten dazu aber begonnen.
Rund 26000 Tonnen, so viel wog der Frachter, der im November 2023 die Schleuse rammte. Die Steuerfrau war offenbar betrunken. Das sogenannte Obertor ist seitdem ein Totalschaden, der Rumpf des havarierten Frachters hat durch die Wucht des Aufpralls einen Abdruck in dem 80 Tonnen schweren Tor hinterlassen. Eine der beiden Schleusenkammern kann dementsprechend nicht genutzt werden. Wie groß der verursachte Schaden insgesamt ist, das ist bis jetzt noch unklar. Dafür muss zunächst das zerstörte Obertor entfernt werden.
Unter Sicherheitsaufsicht soll das beschädigte Schleusentor zerlegt und mit einem Kran Stück für Stück abtransportiert werden. Erst danach ist eine genau Untersuchung des entstanden Schadens möglich. Im schlimmsten Fall müssten die beschädigten Bauteile erneuert anstatt repariert werden.
Die Kosten lassen sich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht konkret abschätzen. Jörgens geht von rund 1,5 MillionenEuro aus. Momentan besteht zumindest noch Hoffnung, dass die Schäden reparabel sind und die zweite Kammer der Schleuse bis Ende des Jahres wieder betriebsbereit ist. Aktuell bildet die Schleuse Iffezheim ein Nadelöhr, an dem es zu mehreren Stunden Wartezeit kommen kann. Pro Stunde sind circa zwei Schleusenvorgänge machbar.
Nach rund zweimonatiger Planungsphase geht es am zerstörten Schleusentor jetzt also in die heiße Phase. Wenn alles so läuft wie es sich die Verantwortlichen erhoffen, ist die Iffezheimer Schleuse Ende des Jahres wieder voll funktionstüchtig. Das hat auch große Bedeutung über die Region hinaus, denn die Schleuse in Iffezheim gehört zu den größten in Europa.