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      Charlotte Mader

      Pforzheim

      Nur einen Tag nach Gedenkfahrt für Radaktivist: Gedenkort verwüstet

      Pforzheim (jkm) Mit seinem Einsatz für die Sicherheit von Radfahrern im Straßenverkehr erreichte Andreas Mandalka unter seinem Pseudonym Natenom überregionale Bekanntheit. Nun verstarb der Radaktivist ausgerechnet bei einem Verkehrsunfall. Auf seinem Fahrrad befuhr er eine Landstraße bei Pforzheim, als er von einem Auto angefahren wurde. Gestern fand eine Gedenkfahrt zu seiner Erinnerung rund um die Unfallstelle statt, der Gedenkort wurde kurz danach verwüstet.

      Blumen am Wegesrand erinnern knapp zwei Wochen nach dem tragischen Unfalltod an Radfahraktivist Andreas Mandalka alias Natenom. Am Sonntag fand eine Gedenkfahrt zu Ehren des Verstorbenen auf Fahrrädern statt. Am Abend des 30. Januar war Andreas Mandalka auf dem Weg nach Hause zwischen Neuhausen und Schellbronn bei Pforzheim auf einer Landstraße von hinten von einem Auto erfasst und so schwer verletzt worden, dass er noch an der Unfallstelle verstarb. Ein besonders bitterer Beigeschmack bei dieser Tragödie: Andreas Mandalka setzte sich bereits seit Jahren für eine gerechte Infrastruktur für Radfahrer ein, kämpfte etwa für Radwege auf Landstraßen.

      Mandalkas Unfalltod sorgt besonders in der Fahrradcommunity für großes Bestürzen. Auch beim ADFC Baden-Württemberg: „Wir hoffen, dass das Thema nun mehr Aufmerksamkeit bekommt, sowohl im Verhalten im Straßenverkehr als auch in der konsequenteren Verfolgung von Vergehen. Parallel dazu kommen wir aber nicht an einem Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur vorbei. Hier sind Bund und Länder gefragt, den gesetzlichen und finanziellen Rahmen zu verbessern und natürlich auch Radwege an allen Straßen zu bauen, für die sie jeweils verantwortlich sind.“ Als Radaktivist erlangte er mit seinem Bestreben überregionale Bekanntheit. Auf ihrer Gedenkfahrt passierten rund 500 Radler verschiedene Etappen und fuhren schließlich zur Unfallstelle, wo sie ein weiß bemaltes Gedenkfahrrad, auch bezeichnet als Ghostbike, aufstellten.

      Im Schnitt stirbt in Deutschland ein Radfahrer am Tag im Straßenverkehr. Der ADFC unterstützt die Forderungen nach gerechter Infrastruktur auch für Radfahrer. Das Ziel solle und müsse schließlich sein, dass keine Menschen mehr im Verkehr zu Tode kommen.

      Mandalkas Vorgehen als Aktivist war jedoch teilweise auch umstritten. Nun wurde seine Gedenkstelle heute Nachmittag nach nicht einmal 24 Stunden bereits verwüstet, Martin Mäschke vom ADFC Pforzheim macht das fassungslos: „Wir sind zutiefst erschüttert“ […] „Selbst im Tod schlägt Andreas noch Hass entgegen von – wir können es nur vermuten – gewaltbereiten Autofahrern. Wir haben Anzeige bei der Polizei Pforzheim erstattet und werden das Ghostbike nun wieder herrichten.“ Ähnlich äußert sich auch Marthe Soncourt von der örtlichen Radverkehrsinitiative Critical Mass „Wir können einfach nicht begreifen, dass jemand so etwas tun kann. Ein Mensch ist gestorben – und andere Menschen treten sein Andenken im wahrsten Sinne des Wortes mit Füßen.“

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